Split (2016)

Von einer wahrhaft gespaltenen Persönlichkeit...20.01.2018

Kevin entführt drei Mädchen und hält sie in einer Art unterirdischer Wohnung gefangen, da eine weitere Person sich an ihnen laben will. Das allein ist schon schlimm genug, doch der wahre Alptraum beginnt, als die drei Mädels entdecken, daß Kevin in Summe 23 Persönlichkeiten beherbergt. Man wartet also auf die Nummer 24, und als diese auftaucht, haben damit nicht nur die Mädels, sondern auch Kevins Psychiaterin echte Schwierigkeiten...Fortsetzung folgt.

Wenige Schauplätze, überschaubares personal...das kann nicht teuer gewesen sein in der Produktion. Nun, während vergleichbare Billigware in Osteuropa mit abgehalfterten Stars gedreht wird, sehen wir hier einen wahrlich cleveren Thriller, der ganz und gar von und durch seine Hauptfigur lebt und überzeugt. Es ist James McAvoy zu verdanken, daß der Film bis zur letzten Minute spannend bleibt und man hofft, daß die Damen dem Kerker entfliehen können. Schade andererseits die vergebenen Möglichkeiten, denn warum und genau wie sich die Persönlichkeiten in einem Menschen ausformulieren, wäre gut zu erfahren gewesen.

So bleibt der angedeutete Mißbrauch als einzige Erklärung, und das trübt das Geschehen ein wenig. Auf der anderen Seite ist die Auflösung des Treibens erfreulich, man verzichtet auf allzu bekannte Effekte aus der Buh-Kiste, sondern zeigt mit guter Kamera und feinem Sound eine sich langsam in den Wahnsinn drehende Spirale. Schön auch, daß bei einer anderen Figur diverse Traumata zu bestaunen sind, so ist das hier in Summe ein Thriller über zwei vom leben gezeichnete Menschen, von denen eine Person leider der Gewalt zugeneigt ist...in Summe klein und fein, 8/10