Review

Bei manchen Filmen ist es von Vorteil, möglichst wenig über den Inhalt zu wissen, denn im vorliegenden Fall nimmt selbst die Zuordnung zum Science Fiction Genre schon ein wenig vorweg.

Als die allein erziehende Mutter Renee (Noomi Rapace) eine Reifenpanne hat, wird sie von zwei vermeintlichen Helfern überwältigt und landet an einem Bett fixiert in einer Art Laborkomplex. Was die mysteriöse Organisation plant, weiß Renee zu diesem Zeitpunkt noch nicht, doch sie wird sich ihren schlimmsten Ängsten stellen müssen…

Regisseur Steven Shainberg liefert einen routinierten Einstieg ins Alltagsleben der Protagonistin, die mit ihrem Sprössling beinahe so viele Probleme hat wie beim Anblick von Spinnen. Spannend an der Szenerie ist, dass der Zuschauer beinahe so wenig weiß wie Renee, bis auf Überwachungskameras in ihrer Wohnung und den ferngesteuerten Mechanismus am Autoreifen.

In den Laborräumen setzt sich jene Ungewissheit fort, denn auf Fragen antworten die augenscheinlichen Wissenschaftler ausweichend oder gar nicht, Renee scheint hier nicht die einzige Laborratte zu sein, während zu keiner Zeit klar ist, was ihr injiziert wird und mit welchem Ziel. Wie der deutsche Titel erahnen lässt, werden die Probanten mit ihren Phobien konfrontiert, doch mit welchem Ziel die Entführer agieren, erschließt sich erst nach und nach.

Derweil vermag die klaustrophobische, phasenweise fast surreale Atmosphäre zu punkten. Die Farbgebung in Rot und Lila gehalten, untermalt von einigen dichten Soundteppichen schürt eine Stimmung des Unbehagens und lediglich Geräusche aus benachbarten Räumen deuten auf grausame Ereignisse hin. Allerdings werden ab dem finalen Drittel recht deutliche Hinweise auf eine Auflösung gestreut, was die Spannungskurve ein wenig abflachen lässt.

Die Auflösung ist reichlich bekloppt und ergibt bei genauer Betrachtung vor allem rückblickend wenig Sinn, doch zumindest deutet ein halbwegs offenes Ende auf eine mögliche Fortsetzung hin.

Bei alledem performt Rapace mit vollem Körpereinsatz und kann primär in Extremsituationen punkten, während Peter Stormare eher einen Gastauftritt absolviert. Die Performances von Michael Chiklis und Kerry Bishé sorgen ebenfalls dafür, dass die latente Unbehaglichkeit beibehalten wird. Demgegenüber fallen die wenigen CGI nicht allzu überzeugend aus, insbesondere zwei Morphing-Effekte tendieren beinahe in Richtung Trash.

Ansonsten bietet sich ein routiniert inszenierter Genrestreifen, bei dem innerhalb der 101 Minuten nur minimaler Leerlauf entsteht. Spannung und Atmosphäre können beinahe konstant hoch gehalten werden, mit dem titelgebenden Bruch büßt der Streifen hingegen merklich ein und auch die Auflösung zählt nicht gerade zu den Pluspunkten.
Ergo mit Vorsicht zu genießen.
Knapp
6 von 10

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