Ein kleiner, fieser Film...02.12.2018
Home Invasion ist ein bekanntes Sujet des Terrorkinos. Man leidet mit, wenn fremde Wesen / Einbrecher / Finsterlinge gleich welcher Art das traute Heim zu einem Spielball ihrer düsteren Interessen machen. Der Grund ist ganz einfach und in unserer menschlichen Natur begründet: es ist die Urangst vor dem Eindringen des Raubtieres in die schützende Höhle. Man hat halt nur noch wenige sichere Häfen in der zusehends unsicheren Welt, und da kommt der alte Sinnspruch „trautes Heim, Glück allein“ nicht von ungefähr. Wenn also die sicheren Häfen nicht mehr sicher sind, dann schießt das Adrenalin in den Körper, und es heißt Flucht oder Kampf. Zumeist wählt man Flucht und versteckt sich in einem weit entfernten Winkel, doch der Schädling wird auch diesen sicher finden, wie wir es aus zahllosen Beispielen des Genres kennen.
Schlimm nur, wenn der Schädling auch schon im Hause war und alles vorbereitet hat.
Ein ganz normaler Abend, ein ganz normaler Job. Wie schon oft zuvor hütet die recht ansehnliche Ashley Haus und Bub einer ganz normalen Familie. Der Bub heißt Luke, ist 12 und ein wenig frühreif, aber wer hätte nicht schon mal mit seinem Babysitter…doch das gehört hier nicht her. Ein ganz normaler Abend also, doch plötzlich häufen sich die unschönen Geschehnisse…das Telefon ist abgetrennt, finstere Gestalten mit Schrotgewehren streifen ums Haus, Lukes Freund ist das erste Opfer…also verstecken sich Babysitter und Bub in einem Schrank, und bis dahin ist alles irgendwie bekannt. Doch das Treiben bekommt ab genau diesem Moment eine wirklich fiese Note, die zu verraten den Filmgenuß deutlich schmälern würde.
So beschränke ich mich darauf, daß Bluttaten nur im Off geschehen, die Regie uns Close-Ups und Metzeleffekte erspart, die Story clever durchdacht ist und nur wenig Anlaß zu Gemaule gibt. Lediglich Lukes Aktionen passen nicht so ganz zu einem Zwölfjährigen, aber das war ja bei Kevin allein zu Haus auch nicht wirklich anders. Ein straffer, kurzer und wirklich sehr kurzweiliger Film, mit zwei, drei diskussionswürdigen Aktionen der beteiligten, indes vom Sujet her faszinierend und aufgrund der Story für eine Zweitsichtung ungeeignet. Bier auf, Chips dazu, die Liebste im Arm, und schon hat man einen netten Abend bei Regenwetter im Weihnachtsmonat…8/10.