Ares - Der Letzte seiner Art (2016)

„Ares“ ist mutiges Sci-Fi-Kino im Kostüm eines stumpfen B-Actioners - das macht richtig Laune! Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft in einem verdreckten und verrohten Paris, in dem Firmen den Staat gekauft und (noch weiter) zum Negativen umgekrempelt haben. Inmitten dieser ungesunden, aber leider gefühlt nicht allzu unrealistischen Dystopie folgen wir einem abgehalfterten, alleinerziehenden Vater und einstigen Käfigkämpfer, der mit einer neuartigen Droge ein Kampfturnier gewinnen und seine wettenden Sponsoren noch reicher machen soll...

Das ist wirklich eine gelungene französische Überraschung, ich kann es nicht anders sagen. Die Details, mit denen diese fiese einstige Stadt der Liebe zum Leben erweckt wird, können sich wirklich sehen lassen und wirken erschreckend nah. Zudem spielt Ola Rapace körperlich wie emotional brachial, die Medien-, Gesellschafts- und Wirtschaftskritik erinnert an frühe Verhoevens und oft genug geht es nicht allzu zimperlich zur Sache. Besonders die Käfigfights sind roh as fuck. Man darf allerdings kein Krawall-Feuerwerk erwarten, hier geht es viel mehr um das Gefühl, um das Verlorensein, um die Wut im Bauch unseres Protagonisten sowie der kompletten Bevölkerung. Um die unfaire Verteilung von Wohlstand und die unersättliche Sucht nach Spektakel ohne Rücksicht auf Verluste. „Ares“ ist ein dreckiges Kleinod, das ich nicht missen will und dem mehr Beachtung gebühren müsste. Sowohl Fans von „District 9“ oder „In Time“ sowie von „Running Man“ oder „Rollerball“ zu empfehlen. Selbst wenn man aus den vielen tollen Ideen sicher hätte, mit ein paar Highlights und Euros mehr, noch einiges rausholen können. So reicht es nur zum Geheimtipp statt zum Meisterwerk oder Kultfilm. Aber immerhin. 

Fazit: kleiner, kurzweiliger, dystopischer Actioner mit mehr Gefühl als man meint. Ein intensive B-Movie-Mischung aus „Blade Runner“, „Robocop“ und „Bloodsport“, aus Gesellschaftskritik und Scott Adkins-artigem Vehikel. Schöne, versteckte und verdreckte Perle. Mehr Atmosphäre als Action - und das ist gut so!