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In einem abseitsgelegenen Landkrankenhaus bricht die Hölle aus, nachdem Polizist Daniel (Aaron Poole, THE CAPTIVE) einen Schwerverletzten abliefert. Eine Krankenschwester reißt sich wie im Wahn die Haut vom Leib. Vor dem Gebäude sammeln sich vermummte Kuttenträger, die jeden umbringen, der versucht das Gelände zu verlassen. Und im Keller des Hospitals öffnet sich ein Portal in die Unterwelt…

Der Ruf eilt dem Film voraus. Diverse Medien berichten von THE VOID als Retro-Horror im Stile von John Carpenter und Clive Barker. Die hochstilisierten Werbeplakate zieren monströse Tentakel und Monster wie bei H.P. Lovecraft. Doch sind die Vergleiche angebracht?
In der Tat fühlt man sich beim Betrachten an namhafte Titel wie FÜRSTEN DER DUNKELHEIT, HELLRAISER und FROM BEYOND erinnert. Der Streifen ist kompromisslos böse, düster und bietet viele glibberige, blutige Latex-FX, die sich kreativ geben wie Carpenters THE THING. Kein Funspatter, sondern bierernstes Monstergematsche.
Das hört sich unterhaltsam an und ist es auch, zumindest teilweise. Wie so oft scheitert die Idee aber an ihrer Umsetzung. Leider sieht man dem Film sein niedriges Budget allzu oft an. Der Plot verliert sich in Nebensächlichkeiten. Ihm fehlt es an Pepp und Geradlinigkeit. THE VOID erinnert an die großen Klassiker, bleibt aber doch meilenweit entfernt.

Imposante Plakate mit poppigem Artwork und Dreieckssymbolik sollten einfach nicht alles sein. Dahinter steckt ein etwas besseres B-Movie, ein „Throwback“, angelehnt an effektreichen 80s-Horror. Auf den Fantasy Filmfest White Nights 2017 lief THE VOID als einer der Favoriten. Als solcher enttäuschte er. Genrefans können aber durchaus einen Blick riskieren.

Von Jeremy Gillespie und Steven Kostanski, Grundunsmitglieder des kanadischen Filmkollektivs „Astron-6“ (FATHER’S DAY). Mit Ellen Wong (SILENT NIGHT [2012]) und Kenneth Welsh („Windom Earle“ in TWIN PEAKS).

Fazit:
Gutgemeinte Hommage.

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