Review
von DEaThRoW
Viele kennen die wahre Geschichte um den finnischen See "Bodom". Nicht zuletzt wegen der sich danach benannten Metalband "Children of Bodom". Nun, damals im Jahre 1960 wurden dort 3 Jugendliche ermordet und der Mörder nie gefasst. In den letzten Jahren wurde der einzige Überlebende verdächtigt, ist inzwischen aber gänzlich freigesprochen worden. Also läuft der Killer noch frei rum - vermutlich. Dementsprechend ranken sich urbane Legenden um den Fall.
Das bisher niemand auf die Idee gekommen ist die Geschichte zu verfilmen, die "Freitag, der 13" Filme sollen ja lose darauf basieren, wundert mich. Nun hat also das nordische Völkchen ihre eigene Sage filmisch verarbeitet. Find ich im Grunde ganz cool. Die Optik ist echt super und auch das Filmmaterial ansich wirkt alles andere als billig. Ebenso spielen die Darsteller ne solide Runde, wenngleich ich den über und über tätowierten Elias (Mikael Gabriel) immens unpassend finde. Man scheint sich wohl damit abfinden zu müssen, das gefühlt 18-jährige mit bemaltem Hals und Pfötchen durch die Gegend rennen. Der andere männliche Part, Atte (Santeri Helinheimo Mäntylä) ist das absolute Gegenteil. Aber diese Sterotypen gehören einfach in einen modernen Horror-Thriller.
Die beiden Mädels Nora (Mimosa Willamo) und Ida-Maria (Nelly Hirst-Gee) meistern ihre Rolle ebenso ordentlich wie die Jungs. Erfreulich sei auch noch die deutsche Synchronisation genannt. Die ist für einen solchen Film ordentlich und nicht so Porno wie das Cover vermuten lässt.
Horror.... Also, in das Genre würde ich den Streifen überhaupt nicht packen. Mit Horror hat das ganze wenig zu tun. Er ist ein einfacher Thriller mit nem kleinen Plottwist und stimmiger Atmosphäre.
Blut gibts wenig, aber wenn dann ist das ansehnlich. Ein paar fiese Einfälle mit Sekundenkleber beispielsweise sind schon okay.
Zum Ende hin möchte der Film mehr sein als er ist, flirtet ganz offensichtlich mit "Wolf Creek" und macht sich dabei ein wenig lächerlich. Da wollte man unbedingt den Bogen zu damaligen Geschehnissen ziehen.
Schlussendlich fehlt der Geschichte ein ganz wichtiger Punkt. Spannung ist zwar da, aber man hat weder Mitleid noch Sympathien für jeden der Protagonisten. Unsympathisch ist vielleicht nicht das richtige Wort, da gefällt mir eher "unscheinbar". Es ist einfach völlig egal wer drauf geht.
Ich habe zum Inhalt extra nichts geschrieben, denn das wäre für jede Sichtung fatal, denn Spoiler sind eigentlich unumgänglich.
Fazit:
Nettes, finnisches Filmchen für Allesgucker und Optikfetischisten. Denn, diese kann sich absolut sehen lassen. Schönes Land, dieses Finnland...
5,5/10