Im Jahre Null vor Trump, den letzten Metern der Ungewissheit quasi und der hieraus ernährenden Furcht, ging es nicht nur in den Vereinigten Staaten von Amerika emotional, politisch, gesellschaftlich und sozial hoch her, ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten aber gerade 2015 schon und 2016 erst recht auch wie so oft im Mittelpunkt des Interesses, des Weltgeschehens quasi gewesen. Eine tiefe Zerspaltung der einstmals hochgerühmten Nation, in der die Bevölkerung im Ernstfall der gemeinsamen Bedrohung zwar immer noch für den Moment zusammenzuhalten schien, aber die Form der Bedrohung mittlerweile anders gesehen, die Werte anders gemessen werden und die Ziele grundverschieden sind. Die eine Hälfte will dies und die andere das Gegenteil, wobei anfangs übriggeblieben auf der Strecke die sogenannten 'alten, weißen Männer' schienen, die die Globalisation verschlafen haben und aus dem Tal des Jammerns und des Hasses nicht mehr herausgekommen sind.
Dies hat sich nun erst einmal geändert, führt alsbald der Mann mit den güldenen Haar die Geschäfte der immer noch 'größten Nation der Welt', hat die Hand am Drücker quasi genau das Exemplar der Gesellschaft, die bis dato als Verlierer galten und nun eventuell doch die Gewinner, für den Augenblick zumindest die Macher und Sager wieder sind. AmeriGeddon ist der Film von und für diese Schicht, was erst einmal schlimmer klingt, als es tatsächlich ist; oder nicht?:
Amerika in naher Zukunft. Vergeblich warnt der Geschäftsmann Charlie Grey [ Gary Heavin, auch Drehbuch; im Privatleben Gründer & Geschäftsführer des Fitness-Franchiseunternehmens Curves sowie Autor von u.a. "Curves: Permanent Results Without Permanent Dieting", "Permanent Results Without Permanent Dieting: The Curves for Women Weight Lss Method", "Curves On The Go: 30 Minutes a Day 3 Days a Week" etc. & pipapo ] den Senat vor dem Ausfall des Stromnetzes und plädiert für die Rückkehr zur normalen, von übermäßig Elektronik unabhängigen Kontrolle und weiteren Vorsichtsmaßnahmen wie eine Aufklärung der Bevölkerung und eigenen Rationalisierungen an Vorrat. Zwar ahnt Grey selber von der bevorstehenden Gefahr, dass diese allerdings nur kurz darauf eintritt, überrascht auch ihn etwas, hat er nicht mit einem korrupten Militär unter Führung von Colonel Crane [ Marshall R. Teague ] und dessen Zusammenschluss mit dem russischen Colonel Kashoid [ Chuck Huber ] und chinesischen Helferlein sowie einem per Satellit steuerbaren EMP-Impuls gerechnet. Immerhin kann sich Grey mit seinen Freunden und Angehörigen, wie der alleinerziehenden Mutter Kelly [ Dina Meyer ], ihre Tochter Frankie [ Greta Norris ] und der Oma Betty [ Diane Ladd ] auf seiner abgelegenen Ranch "The Last Resort" in Texas verbarrikadieren und der Dinge harren, die da kommen werden. Allerdings ist noch Penny Smith [ India Eisley ], die Tochter seines Politikerfreundes Roger Smith [ Carey Scott ] in 'freier Wildbahn' und ungeschützt und auch Lt. Brandon Lane [ Spencer Nevile ], der ehemals unter Colonel Crane dienende und dessen verräterische Befehle missachtende Soldat, ist noch im komplett lahmgelegten Lande unterwegs.
AMERIGEDDON’s release in an election year is not coincidental. The film illustrates a dystopian future all patriots must guard against and is a call to action to preserve the Second Amendment and stop executive rule by fiat. Director Mike Norris, son of Chuck Norris, asks for like-minded Americans to support the film.
“The fact that a recent poll showed a majority of Americans are enraged with the federal government points to a frenzy of unrest with the dictatorial way in which our country has been run,” said Norris. “My family has long been involved in protecting the rights of Americans. We are concerned about the future and and see this film as a call to action. We urge people to join us in theaters and show Hollywood and politicians that true patriots will fight for their rights and want to see their values represented on-screen.”
Erinnern tut man dabei natürlich an die jeweils wesentlich mehr Aufmerksamkeit, ja geradezu Aufsehen erregenden Red Dawn Verfilmungen, der erste noch beim Publikum und den Kritikern für Aufschrei sorgend und der zweite dann wenigstens im Marketing, d.h. wegen all der Verschiebungen und Veränderungen im Plot, was letztlich an der Kinokasse sowieso unterging. Dieses Beispiel hier geht im Grunde auch den vorgeschrittenen Weg, eine Geschichte, die man beispielsweise u.a. auch aus Tomorrow When the War begun und von der der Achtziger Jahre TV-Mini-Serie Amerika, dem proklamierten Wachrütteln und dem rezipierten "Schnarchsack" her kennt, und von der Synopsis her durchaus von Interesse sein kann und in diesen genannten Beispielen und anderen Exemplaren auch erst einmal ist.
Daraus bezieht der Film hier auch seinen ersten kleinen Gewinn; gedreht im Übrigen vom Mike Norris, dem Spross von Chuck höchstpersönlich, dessen Gastauftritt in der Handlung und etwas flotte Action à la Invasion U.S.A. eigentlich nur noch fehlt. Die bevorstehende Gefahr und dräuend prophezeite Bedrohung wird wie im Katastrophenfilm mit allerlei Orakeln von diversen als paranoid beschrienen Parteien und der Sorglosigkeit und Augenwischerei von anderen Personen arrangiert; dazu die Superwaffe im All, die die ganze Zeit auf den Abschuss wartend über dem blauen Planeten droht und der böse Auftraggeber am Telefon, der von der Skyline Dubais aus dem schwächlichen Präsidenten noch einmal die Leviten liest und dann seine EMP-Strahlen einmal quer durch Amerika schickt. Actiontechnisch am Ende etwas Piffpaff mit dem Schiessgewehr, einige Computerexplosionen sowie Hubschrauberstunts, die tatsächlich echt sind (Heavin ist passionierter Flieger), und genau ein (Stand)Bild vom Chaos in der ehemals ach so freien Welt (“Plünderungen in Chicago!“), welches dann wieder vom Effektspezialisten zusammen gefrickelt und geruckelt ist.
Bis dahin wird etwas auf der Klaviatur von Familienzusammenhalt einerseits und den bösen Politikern und dem skrupellosen Militärs anderseits gespielt; eine Anhörung im Kongress, die kein Ergebnis, da stetes Leugnen und Verweigern seitens der korrupten Senatoren und die große Verschwörung überhaupt als Resultat bringt. Schimpfen auf die verlotterte Regierung, die ihre "New World Order" falsch zusammendenkt und falsch und vor allem gegen den Willen der amerikanischen Mehrheit und nur mit dem Übergehen der Demokratie, mit Geheimnissen und Dünkelverhalten zustande bringt, macht den ersten Teil der Erzählung aus, zusammen mit etwas Beschwören der 'Guns and Gods cultur', auf die am Ehesten und letztlich wie die Gemeinschaft der vorbereiteten Familie sowieso nur Verlass ist. Und spielen tut das (rechts)populistische Szenario natürlich da, wo sich die Mitte des Herzens von Amerika zum Stelldichein trifft, wo die Pferde noch grasen und die hart und ehrlich arbeitende Mittelschicht zuhause ist, die bedrohte Art, The Real McCoys, die mit den wahren Werten und den lokalen Tugenden, der Ortansässigkeit und dem Protektionismus statt der Auswärtigkeit, Multipolarität und verschrobenen Kosmopolität.
Etwas ausdiskutiert bzw. anfangs noch andere Meinungen zugelassen wird dabei scheinbar auch, wie der Einspruch der Teenie - Tochter des Politikers, die in dem für den Ernstfall Vorsorge treffenden Grey anfangs noch einen "fascist conspiracy nut" sieht, was ihr von ihrem Vater aber ausgeredet wird, und er und der Doomsday Prepper auf der Cowboyranch mit seiner Krisenvorsorge und den im Schusswaffentraining ausgebildeten Mädels im Anhang ja letztlich Recht behalten und die Klugen und Schlauen in der Geschichte sind.