Review

Schon einmal wurde eine Weihnachtsgeschichte des Kultduos Pettersson und Findus verfilmt; „Morgen, Findus, wird's was geben“ erschien seinerzeit noch als reiner Zeichentrickfilm.
Das gleichnamige Buch diente auch hier als Vorlage, zudem wurde „Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch“ in die Geschichte integriert. Regisseur Ali Samadi Ahadi griff erneut auf die Mischung aus Realfilm und Animation zurück, nur Ulrich Noethen wird durch Stefan Kurt ersetzt.

Weihnachten naht, doch der Hof von Pettersson ist eingeschneit und bis zum Fest ist noch sehr viel zu erledigen. Als das Schneetreiben ein wenig nachlässt, gehen Pettersson und Findus in den Wald, wo sich der Alte den Fuß verstaucht. Das versprochene schönste Weihnachten überhaupt droht erst gar nicht stattzufinden…

Wer die Bilderbücher von Sven Nordqvist kennt, weiß vor allem die Detailverliebtheit und die Gimmicks am Rande zu schätzen, die auch hier nicht zu kurz kommen. Die Mucklas, kleine mäuseartige Wesen, die im Keller des Hauses bereits ihre eigenen Weihnachtsvorbereitungen getroffen haben, zählen gemeinsam mit einigen hervorragend dressierten Tieren zu den Höhepunkten des winterlichen Treibens.

Um das Duo selbst ist es nur bedingt gut bestellt. Die Animation des Katers ist hinsichtlich des nicht allzu hohen Budgets okay, allerdings etwas schlicht im Minenspiel ausgefallen. Die Stimme kommt zuweilen affektiert und neunmalklug rüber, während Pettersson zwar optisch gut ins Bild passt, sich jedoch oftmals zu tölpelhaft verhält und etwas emotionslos erscheint.

Die teils phantasievollen Geschehnisse im Haus punkten aufgrund der hübschen Ausstattung, welche sich recht genau an die Vorlage hält, bei den Außenaufnahmen hapert es hingegen auf ganzer Linie. Diese wurden im Filmstudio mit Kunstschnee gedreht und das ist den Bildern aufgrund des Greenscreeneffekts jederzeit anzusehen. Als Pettersson mit dem Schlitten eine unfreiwillige Talfahrt antritt, wähnt man sich tricktechnisch beinahe in einem Film aus den Dreißigern.

Natürlich bleibt die Geschichte kindgerecht und verfolgt simple Botschaften, die Kleinsten dürften demnach ihren Spaß am flott erzählten Abenteuer haben. Der ausgezeichnete Score ist sehr genau abgestimmt, er sorgt für eine weihnachtliche Stimmung und punktet mit einigen markanten Themen, hinzu gesellen sich kleine optische Spielereien wie Überblendungen im Zeitraffer und eine an Matrix angelehnte Zeitlupe.
Für die Erwachsenen bleibt hingegen nicht mehr als ein Durchschnittsabenteuer, welches zwar kurzweilig ausfällt, jedoch deutlich Humor und Charme vermissen lässt.
Knapp
5 von 10

Details
Ähnliche Filme