Review

Hier haben wir also einen Eastern mit SF-Einflüssen. Man muß an dieser Stelle einfach mal sagen, dass die ganze Zeitreisegeschichte schon ein wenig ausgelutscht ist. Dabei ist Zeitreise nicht unbedingt ganz passend. Ein Großteil der Geschichte spielt in einer Parallelwelt in einer unbekannten Zeit und einem unbekannten Planeten. Trotzdem gleicht diese Parallelwelt doch ziemlich dem europäischen Mittelalter, was man an den Breitschwertern und den Zweihändern deutlich erkennen kann. Man wird im ganzen Film vergeblich nach einem Katana oder einer anderen traditionell asiatischen Waffe suchen können, was aber IMHO nicht so schlimm ist. An Katanas habe ich mich in 15 Jahren Easternkultur eh satt gesehen.

Mal kurz die Story im Schnelldurchlauf: Ein verkannter Wissenschaftler erschafft einen sog. Teleporter. Dieser ist weniger ein Teleporter als eine ausgewachsene (aber nicht unbedingt ausgereifte) Zeitmaschine. Als Versuchskaninchen packt der Wissenschaftler seine eigene Tochter in die Maschine. Als bei ihrer Rückreise ein Attentat auf die Zeitmaschine (in der Gegenwart, bzw. Realität) stattfindet, ist das Töchterchen in der Parallelwelt gefangen und harrt dort dem Titelhelden, der von Papa zwei Jahre später ebenfalls durch die Maschine gejagt wird. Dabei gerät dieser in einen Krieg zwei benachbarter Völker, von denen die einen ein ominöses und hühnenhaftes Volk sind. (Der 13. Krieger lässt grüßen…) Als wäre dies noch nicht genug, hat man noch einen klassischen Love-Story-Thread miteingearbeitet. Der Bulle aus der Zukunft kämpft mit dem intriganten Kronprinz aus der Vergangenheit um die Braut seiner Träume.

Sind die Charaktere anfangs noch ziemlich flach dargestellt, so ändert sich das noch ein wenig im Laufe des Films. Man gewinnt ein wenig Interesse und ist zum Schluss aber doch enttäuscht. Denn nach ca. der Hälfte des Films kommt nix mehr neues – der Handlungsrahmen wurde gesetzt, und man ist soz. in den letzten 40 Minuten vor Überraschungen, unerwarteten Wendungen der Handlung und einer Weiterführung der Geschichte verschont geblieben.

Von der technischen Seite ist Dream of a warrior aber nicht unbedingt so langweilig wie die Story. Die Kämpfe wurden ordentlich in Szene gesetzt und die Kämpfer sind interessant und eigen, also keine Würstchen am Fliessband. Gerade die Kämpfe mit den Bihändern oder den Claymoreschwertern sind state-of-the-art.

Jau, was soll man hier sagen: In den Ansätzen ein sehr interessanter Film, allerdings wurden die positiven Aspekte nicht genug heraus gearbeitet. Freunde des Eastern Kinos werden aber bestimmt auf ihre Kosten kommen, d. h. solange man nicht zu hohe Ansprüche an den Film im Vorfeld hat. Popcorn Kino auf asiatisch – ohne Tiefgang, dafür mit etwas Action, ein paar Swordfights und einer Prise Übersinnlichem.

Fazit: 5 von 10 Punken ist mir dieser Film wert, da er im Grunde genommen nicht wirklich schlecht ist. Die Ansätze für einen guten Film waren vorhanden, leider wurden diese nicht konseqent genutzt. Einmal anschauen schadet nicht – zweimal anschauen tut dann aber schon weh…

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