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Also der geschichtlich Interessierte sollte hier besser keinerlei akkurate Beiträge zum Thema Deutscher Ritterorden bzw. zur Schlacht bei Tannenberg erwarten. Hier handelt es sich eher um einen nachkriegs-ideologisch angehauchten Heldenschinken aus Polen, der vorrangig der nationalen Selbstbeweihräucherung dient. Die deutschen Mönchsritter werden fast ausnahmslos als hinterhältige, selbstgefällige Trunkenbolde präsentiert, die Ihre politischen und religiösen Gegner im Namen Gottes ermorden, entführen und foltern. Natürlich erstrahlen die polnischen Ritter hier umso edler, mutiger und rechtschaffender. Und besser kämpfen können sie sowieso. Aber so soll es ja sein, denn am Ende des Märchens muss doch immer das Gute und Rechtschaffende über das Böse siegen.

Darsteller und Schauspielleistugen sind größtenteils bescheiden, ebenso die Ausstattung des Films. Die Rüstungen und Waffenröcke scheinen einem Karnevalsverein entliehenen. Die wenigen Kampfhandlungen wirken aus heutiger Sicht eher amateurhaft. Besonders enttäuschend ist hier die finale Schlacht. Wer Action bzw. gute Ritterkämpfe sehen möchte, der greife besser zu englischen Abenteuerklassikern wie Ivanhoe oder Prinz Eisenherz.

Fazit: Hatte mich auf einen halbwegs anständigen Abenteuerfilm im spannnenden geschichtlichen Setting der deutschen Ostkolonisation gefreut. Leider deckte sich dies offensichtlich nicht mit den Ambitionen der polnischen Macher. Wer als Erwachsener gerne Märchenfilme sieht sowie keine Probleme mit klischeehaften Charakterzeichnungen, insbesondere der extrem negativen Darstellung der Deutschen Ordensritter hat, der wird den Film bestimmt wohlwollender bewerten. Ich fand den Film streckenweise einfach nur albern, außerdem ist er auch mindestens 1 Stunde zu lang.

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