Unschuldig gefangen (1987)

Einmal in den Frauenknast von Troma, bitte! Oder lieber doch nicht..?

Eric Louzil war wohl der Haus- und Hofregisseur der besagten Trash-Schmiede, um neben zwei "Class of Nuke´em High"-Filmen auch den Söldnerschlock "Fortress of Amerikkka" sowie diese unausgegorene Mixtur aus Women in Prison und Sexkrimi abzuliefern. Hier ist es keine grüne wabbernde Masse, die aus dem Atomreaktor quillt, sondern mal wieder das Frauengefängnis, das man als geneigter Exploitationfans von innen jedoch schon mehrfach besser gesehen hat.

So ging der Film wohl mit erheblichen Startschwierigkeiten ins Rennen: Das heißt, er wurde 1985 fertiggestellt. Ein Jahr später von Troma nochmals finanziell bezuschusst, um 1987 dann endlich in die Lichtspielhäuser zu kommen. So jedenfalls der Plan. Genützt hat es jedoch alles nichts, denn "Unschuldig gefangen" ist absoluter Schnee von gestern, der schon zur Entstehungszeit keinen Hund hinter dem Ofen hervorgelockt hat. Dabei zieht Louzil durchaus die Register seines Könnens, um neben Damenwrestling auch allerhand Softsex aufzufahren, der allerdings so erotisch ist, wie einem Gefrierhähnchen in der Bratröhre beim Brutzeln zuzuschauen. Immerhin haben Schlock-Queen Michelle Bauer und Porno-Sternchen Crystal Breeze ihren Weg auf die Besetzungsliste gefunden.

Der Film selbst ist in seiner Gesamtheit betrachtet nicht wirklich schlecht, aber auch kein Hit. Die Story vermengt ein wenig die typisch neckische WIP-Atmo mit etwas Frauenhandel, einer geplanten Flucht sowie einer Polizeiagentin auf investigativer Mission. Am Schluss hat man die Erkenntnis gewonnen, dass es auch im Troma-Knast nicht anders aussieht als sonstwo. Die Geschichte pläschert so dahin, wobei Louzil nicht nur einmal aus dem Konzept gerät.

Fazit: 08/15 hinter schwedischen Gardinen. Der ganz beinharte Troma-Humor bleibt uns zum Glück erspart. Ansonsten eher für WIP-Komplettisten als solche, die wunderwas erwarten.