Review
von Teerwasser
Staffel 1
Ich mag die Kinofilme ja unheimlich - zum Teil wegen der wunderbaren Aufnahmen und dem beinharten Terroranteil. Umso vielversprechender wenn sich das Szenario und die Geschichte um den Killer Mick auf eine TV-Serie spult. Regisseur GregMcLean ist auch dabei - passt.
Dass die Staffel 1, die ich nun gesehen habe, nicht den Härtegrad der Kinofilme besitzt war klar und stört auch nicht. Leider entwickelt die Serie aber auch nicht die dramatische Sogwirkung und wirkt auf mich einfach nur aufgeblasen. Die Story an für sich ist nicht verkehrt und schafft innerhalb des Wolf Creek-Kosmos viel Raum und Potenzial.
Aber so richtig auftrumpfen kann die Staffel 1 nicht. Es gibt zu viele Handlungsstränge, die halt typisch für eine Serie sind, die jedoch den Erzählfluss ausbremsen und auch gar nicht nötig sind um die Rahmenhandlung voran zu bringen. Das fällt halt leider immer wieder zuhauf auf. Meiner Meinung nach wäre die Story eher für einen knackigen 2 Stunden Film geeigneter gewesen. Denn so kommen Elemente in die Serie bzw. Figuren die zwar nett sind, aber auch nur wie Füllmaterial wirken. Stichpunkt aufgeblasen. Das Flair der Kinofilme wird dabei vermisst.
Schön ist jedoch, dass der australische Kontinent sehr gut eingefangen wurde. Endlos erscheinende Straßen, Hitze, die Sonne immer im Nacken, flache Wüstenlanschaften... dass ist der Punkt, wo die Kinofilme dann wiederum leider zu kurz kommen. Und von solchen Aufnahmen gibt es wirklich sehr viele und das begeistert mich.
Vielleicht noch ein Kommentar hinsichtlich der Gewalt... Das Zielpublikum ist klar an Erwachsene gerichtet. Mick Taylor mordert ohne Sinn und Verstand (meistens jedoch im off oder nur als "Endresultat" zu sehen) und dass auch die Hintergrundgeschichte des Killers beleuchtet wird, halte ich der Staffel 1 zugute. Jedoch wirkt alles einen Grad billiger im Vergleich zu den Kinofilmen. Schon zu Beginn sieht man - ACHTUNG SPOILER - wie Mick ein Krokodil erschießt, begleitet von einem wirklich miesem CGI-Einschuss. Das ist zwar nur ein kleiner Moment, doch dieser bleibt leider hängen, vor allem weil es gar nicht nötig wäre sowas zu zeigen. SPOILER ENDE
Fazit: Nett gemeinter Versuch Wolf Creek ins Serienniveau zu pressen, gelingt auch stellenweise recht gut. Leider krankt die Staffel 1 an zu viel unwichtigen Füllmaterial. "Nice to see" auf jeden Fall aber kein "Nice to have".