Für diesen Film habe ich nur ein Wort: Entzückend. Nun habe ich als Kind die Bücher verschlungen und die bloße Erwähnung von Namen wie Dampfwalze oder Strehlau verpasst mir Flashbacks als hätte ich drei Pappen auf einmal geschmissen. Mit anderen Worten: ich bin hier noch noch weniger objektiv als sonst schon.
Die Story ist offenbar aus mehreren Bänden zuammengestoppelt, sagen die, die es wissen sollten. Das Szenario wurde dafür behutsam angepasst und in die Jetztzeit geholt, manches geändert/ angepasst/ weggelassen. Sehr gut. So ist Dampfwalze nun kein Dickmops mehr, der die fetten Fresspakete von Mutti geschickt bekommt, sondern ein afrodeutscher Junge, der zudem aus der reichsten Familie aller Schüler stammt, was ich ziemlich cool finde, weil die dunkle Hautfarbe gar nicht thematisiert oder gar problematisiert wird.
Ich mochte auch den Soundtracks inklusive der Kinderraps, aber ich weiß, das die mancher nervig findet.
Die Jungdarsteller agieren durchaus auf unterschiedlichem Niveau, was dem Charme des Ganzen aber nichts nimmt. Daneben glänzen (mehr oder weniger, so weit es die Rollen zulassen) Jana Pallaske, Henning Baum (toll), Sophie Rois (großartig) Alexander Beyer (toll) und Harald Schmidt (erfreulich gut).
Natürlich ist der Film von Komödienspezi Ralf Huettner (Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem, Vincent will Meer) auch sehr deutsch, soll heißen, ein paar deftige Action-Einlagen und bisschen CGI-Zauber, wie die Amis das gemacht hätten, sind hier Fehlanzeige. Insofern kann ich verstehen, wenn man diese erste Verfilmung zwar charming aber gleichzeitig auch etwas altbacken findet.
Soweit es mich betrifft, sehe ich jedoch nicht oft Streifen, die mich schlagartig 40 Jahre jünger machen und deshalb: sechs Punkte.