Renegades: Mission of Honor (2017)

Es geht dahin mit Luc Besson...23.10.2018

Jugoslawien, damals, bei den Bürgerkriegen. Ein Nazischatz in einem gefluteten See, fünf Seals, die einer Einheimischen helfen wollen, den Schatz zu bergen – und ein paar Soldaten der Jugos als Gegner, die noch eine Rechnung offen haben. Das könnte doch ein prima Film werden, aber leider wird er das nicht. Dabei fängt alles ganz ordentlich an mit einer knackig inszenierten Entführung eines verbrecherischen Generals, samt viel Bummbumm und einem zweckentfremdeten Panzer. Doch schnell macht man als Zuseher große Augen ob der wieder einmal sehr schlechten Effekte des guten, alten Rechenknechts…aber egal, man hat all die Filme über Spezialtruppen, seien es die SEALS, die Delta Squad, die Rangers, die Special Forces, in den seligen Achtzigern gerne gesehen. Sie waren Garant für handfeste Action, Blut und Explosionen, samt maximal einem Todesfall in den eigenen Reihen.

Hier nun gibt es keinen Todesfall, und abgesehen von der Eingangssequenz ist die Action auch Mangelware. Stattdessen wird ein aberwitziger Plan ausgeheckt, wird allerhand Material zusammengeklaubt, wird noch eine Liebesgeschichte eingestreut…und eine sinnfreie Tragödie aus alten Tagen erläutert. Man wartet als Zuschauer darauf, daß endlich etwas passiert, daß sich die SEALS mit den vor-Ort-Milizionären herumschlagen müssen, aber das passiert einfach nicht. Man wartet vergebens, was im Actiongenre den Todesstoß darstellt. Zudem sind auch die SEALS völlig austauschbare gestalten, die einzige Nase, die im Gedächtnis bleibt, ist der Kasernenchef, typisch raubeiniger Vorgesetzter.

Besson hat in der Vergangenheit ein Händchen für gute Produktionen gehabt, für auf den Punkt gebrachte, relativ harte Actionfilme mit durchschnittlicher Handlung, doch hier merkt man von dem einstigen Gespür nichts mehr. Es ist ein durch und durch langweiliger Streifen, dessen zweite Hälfte sich wie Kaugummi zäht und dann auch noch völlig unspektakulär endet. Zudem sind sämtliche Trickeffekte durchschnittlich bis mies und als Computerkram erkennbar. Kann man gucken, sollte man aber nicht tun…4/10.