Der Titel dieses H.G.Lewis Filmes ist nicht nur Programm, er diente darüber hinaus auch als Namensgeber für ein bekanntes amerikanisches Videolabel, das vorzugsweise Filme mit seltsamen Inhalten auf den Markt brachte: „irgendetwas durch geknalltes“ eben. Dabei ist die Geschichte gar nicht mal so wild, stellenweise aber schon bizarr und wie bei fast jedem der Lewis Streifen irgendwie naiv charmant.
Beim Versuch einen vom Dach gestürzten Arbeitskollegen zu retten, wird der Protagonist Cronin Mitchell von einer herunterfallenden Starkstromleitung getroffen. Fortan zieren ihn nicht nur abstoßende Verbrennungen im Gesicht, er hat auf einmal parapsychologische Fähigkeiten wie Gedankenlesen oder phantastische Halluzinationen. Trotz seiner neuen Gaben ist Mitchell todunglücklich, da für sein Leben gezeichnet. Eine schwarze Maske umhüllt daher das Gesicht des Telepathen, verstärkt seine geheimnisvolle Aura. Darauf könnte er verzichten, doch selbst die besten Chirurgen können ihm nicht helfen. Als ihn eine bucklige Frau aufsucht die ihm anbietet seine Schönheit wieder herzustellen lehnt er erst ab. Denn der Preis wäre hoch – ewige Liebe und Verbundenheit zu einer der hässlichsten Frauen die Mitchell je sah. Trotz Abweisung ist er auf einmal doch wieder äußerlich der alte. Seinen Charme spielend lernt er eine hübsche Frau in einem Restaurant kennen, nichts ahnend das dieser Körper nur Schein ist und sich die Hexe unter dieser Fassade versteckt. Misswillig geht der eitle Sonnyboy auf den Handel ein, will er seine Schönheit bewahren. Fortan ist sie seine Begleiterin und verzückt die Männer von der Regierung, die Mitchell für die Aufklärung einer Mordserie rekrutieren...
Der Plot hört sich wilder an als er ist, ich hatte mir hier ein psychedelisches Feuerwerk an kruden Ideen und abgefahrenen Bildern erwartet. Doch leider wird einem in dieser Hinsicht kaum etwas geboten, selbst die eine psychedelische Szene kann nicht wirklich überzeugen; kommt zwar bunt und wirr daher, doch wirklich abgefahren ist sie nicht. Im Ganzen ist Something Weird doch eher langweilig, weil eben kaum etwas passiert und die wenigen etwas rasanteren Szenen den lahmen Rest kaum entschuldigen. Mitchell ärgert sich die meiste Zeit mit der Hexe herum, die schon recht lustig anzusehen ist mit ihrer blauen Schminke und den aufgeklebten Pickeln - natürlich immer im Zwischenschnitt zu ihrer leckeren Hälfte. Das sind Szenen die wegen ihrer blöden Machart lustig sind, doch wirklich „weird“ ist anderes. Lewis mixt hier gnadenlos Elemente eines Krimis mit Horroranleihen, debilem Humor und romantischen Ansätzen - doch zu unausgereift und bemüht zusammengeschustert kommt der Mix der Stile daher, ferner wird alles nur vage angerissen ohne wirklich einen Zusammenhang zu haben. Ein wenig Gedankenlesen hier, ein wenig rumturteln da, im späteren Verlauf gibt es noch ein paar Heckenschützenmorde und etwas Blut. Hier hält sich Lewis im Vergleich zu seinen sonstigen Filmen stark zurück, der brennende Styroporkopf der einen Frauenleiche ebenso simpel gemacht wie das Make-Up der Brandwunden. Trotz der Freigabe sollte man also nichts spektakuläres erwarten! Fans des Regisseurs sind mit anderen Filmen von ihm besser beraten, wenn auch die Szene mit der mordenden Bettdecke oder die Auftritte der Hexe schon witzig anzusehen sind. Ein sehr seltsamer Film mit zu wenig Gewalt und zu viel ernsthaftem unfreiwilligem Humor.