Review

iHaveCNit: Seoul Station (Deutscher Verkaufsstart: 31.03.2017)

Da mir „Train To Busan“ gut gefallen hat und ich ergänzend mitbekommen habe, dass es eine „Vorgeschichte“ hierzu mit dem Zeichentrickfilm „Seoul Station“ gibt, die in etwa zur gleichen Zeit fürs Heimkino veröffentlicht worden ist, habe ich natürlich auch Interesse an „Seoul Station“ gehabt – was sich am Ende auch positiv bestätigt hat.

Wir befinden uns in Seoul und bekommen den Alltag von Menschen mit, die sich am unteren Ende der Gesellschaft Südkoreas befinden. Obdachlose, die es sich in Bahnhofsvorhallen gemütlich machen müssen. Ein Obdachloser, der verzweifelt nach Hilfe für seinen verletzten Bruder sucht. Und die rebellische Hye-Sun, die feststellen muss, dass ihr Freund ein Nichtsnutz ist und Sie zur Finanzierung der eigenen Wohnung zur Prostitution gezwungen wird. Verzweifelt macht sie sich allein auf die Flucht, während ihr Freund und ihr Vater nach ihr suchen und die Straßen zunehmend von einer Epidemie heimgesucht werden, die Menschen in Horden von Untoten verwandeln.

Der Film wird als „Vorgeschichte“ betrachtet, wobei ich sagen muss, dass die Handlung von „Train to Busan“ und „Seoul Station“ auch zur gleichen Zeit stattfinden können. Während wir in „Train To Busan“ hochtourige inszenierte Zombie-Survival-Horror-Action als Realfilm geboten bekommen, ist „Seoul Station“ als monochromer, erwachsener Zeichentrickfilm ausgelegt, der sich auch erfrischend von typisch japanischen Animes abhebt. Beide Filme machen sich die Grundelemente von klassischen Zombie-Apokalypsen zu eigen, glänzen aber zusätzlich mit einem gekonnt integrierten Kommentar zur gesellschaftlichen Lage in Südkorea und tollen intimen Momenten von ganz privaten Charakterdramen. „Seoul Station“ ist in dieser Art schon etwas besonderes, denn die Art der Zeichnungen, die eingebundene Action und tolle dramatische, spannende Momente machen den Film zu einem feinen Genuss. Auch eine gewisse unvorhersehbare Überraschung hat der Film dann auch gegen Ende zu bieten. Insgesamt ist also das koreanische Zombie-Doppelpack mit „Train To Busan“ und „Seoul Station“ eine tolle Ergänzung des Zombiefilmgenres und auch meines diesjährigen DTV-Programms.

„Seoul Station“ - My Second Look – 8/10 Punkte.

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