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Nach seinem viel gelobten Einstieg ins Filmgeschäft („The Collector“) erlangte Marcus Dunstan ein wenig den Ruf, mit seinen Drehbüchern die „Saw“ – Reihe gegen die Wand gefahren zu haben. Zwischenzeitlich folgte eine blutigere Fortsetzung seines Erstlings und nach vier Jahren Pause nun vorliegender Horror-Thriller, der mit geringen Mitteln eine beachtliche Wirkung erzielt.

Cutter ist ein Provinznest in Mississippi, in dem sich John (Josh Stewart) seine Brötchen als Drogenkurier für seinen Onkel verdient. Häufig außer Haus, beobachtet seine Freundin Rosie (Alex Essoe) den merkwürdigen Nachbarn Troy (Bill Engvall), bis sie eines Tages Zeugin eines Mordes wird. Als John daraufhin seine Freundin sucht und im Haus des Nachbarn vermutet, erwartet ihn dort mehr als nur die sprichwörtliche Leiche im Keller…

Das Intro in Form eines Super8-Films irritiert zunächst ein wenig, zumal nicht sogleich klar wird, was es mit den glücklichen und zum Teil gar nicht glücklichen Schnipseln und Momentaufnahmen auf sich hat. Die Vorstellung der Figuren innerhalb ihres Milieus benötigt zwar eine ganze Weile, sie verdeutlicht jedoch, aus welchen Motiven John auf die schiefe Bahn geraten ist und mit welchem Zwiespalt er seine Aufträge ausführt.

Als John schließlich heimlich die Höhle des Löwen betritt, wird man endgültig in den Bann der Handlung gezogen. Die Räumlichkeiten entpuppen sich als kleines Labyrinth, während die Einrichtung spartanisch ist und spärlicher Beleuchtung ausgesetzt wird. Ein Gefühl latenter Beklemmung macht sich breit, welches sich bis zum Finale fortsetzt. Hinzu kommt ein sehr gelungener Score, der mit pulsierenden Bässen sehr dynamisch daherkommt und die allgegenwärtige Bedrohung effektvoll unterstreicht.

Gegen Ende häufigen sich zwar einige konstruierte Gegebenheiten und das Timing ist für manche Figuren wie ein Lottogewinn, doch Dunstan macht keine Gefangenen und deutet zumindest brachiale Gewalteinlagen an. Er führt diese jedoch nicht annähernd so explizit wie bei seinen Vorgängern aus, was im Zuge der beherzten Handlungsweisen ein wenig schade ist.

Neben der durchweg gelungenen Kameraarbeit sind es vor allem die überzeugenden darstellerischen Leistungen, welche die Spannungskurve latent hoch halten können.
Der Streifen mit simplen Sujet entpuppt sich als ungemein kurzweiliger Beitrag, der ohne sonderliche Wendungen auskommt und nach einem leicht zähen Einstieg mit der Konzentration aufs Wesentliche vieles richtig macht.
7 von 10

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