Review
von Leimbacher-Mario
Guck mal wer da sticht
Besucher der letzten paar Ausgaben des Fantasy Filmfests werden sich erinnern bzw. vorstellen können, was dabei rauskommt, wenn man den kultigen "The Voices" mit dem britisch-trockenen "Nina Forever" mixt - ja genau. "Follow". Eine dunkelhumoriger Thriller, der unter allen Umständen zu meiden ist. Jeder sollte lieber die oben genannten Alternativen aufsuchen oder sogar andere Klassiker, bei denen aus Versehen gemordet wird ala "Death Becomes Her". "Follow" war jedenfalls einer meiner zeitverschwendenden Reinfälle auf dem diesjährigen Fantasy Filmfest & zum Glück kein Maßstab für dessen Qualität. Das hier muss Ausschussware & vielleicht ein Lückenfüller gewesen sein.
Es geht um einen Mann, der kurz vor Weihnachten seine Freundin erschossen vor seinem Bett findet - ohne Erinnerungen an die Nacht & ob er sie vielleicht getötet hat. So beginnt ein mysteriöses Gerangel um den Leichnam & die Wahrheit, die so einige Menschen mit ihrem Leben bezahlen werden... Ja, es gibt noch größere Gurken. Aber die sollten keine Ausrede geschweige denn Standard sein. Denn wenn ein immer wieder auftretender Sänger vor der Tür des Hauses mit lustigen Weihnachtsliedern das Highlight des Films ist, sagt das schon alles. Der bestimmt nicht allzu billige Soundtrack mit ein paar klassischen Songs & Ohrwürmern ist noch das einzige weitere Highlight.
Hier hätte ich es wirklich keinem krumm genommen, wenn er früher das Kino verlassen hätte. Denn so berechenbar, amateurhaft (ohne Amateurcharme) & schlicht billig wie sich das ganze Theater entfaltet, ist das kein gesondertes Eintrittsgeld wert. Eigentlich noch nichtmal die Mbits des Streams, wo die sarkastische Killerkomödie irgendwann landen wird. Wenn die Macher Glück haben. Eher wird "Follow" selbst im Streaming-Morast untergehen. Das hat der eigentlich ganz gute Cast nicht verdient - doch hier haben sie einfach Charakter & Billig-Twists samt ungleichmäßigem Ton bekommen, aus dem sie kaum mehr herausholen konnten. Nicht viel mehr als ein erweitertes Werk eines Filmstudenten.
Fazit: banalere Version von "The Voices", vollkommen spannungsarm & sehr vorhersehbar. Mäßig witzig in seinen besten Momenten.