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Gute Zwanzig Jahre nach dem Wegbrechen der Girls with Guns - Welle, die entscheidend mit verantwortlich dafür waren, dass die Hongkong - Filme gerade auch über die Landesgrenzen hinaus vor allem im Westen populär wurden, tritt mit Special Female Force ein scheinbar vereinzeltes Produkt erneut wieder zum Rundumschlag an. Zwar gab es zwischendurch (wie im Grunde auch Hier) immer wieder vereinzelte Versuche, gerade mit der indirekten Fortführung von Naked Soldier und Naked Weapon sowie dem So Close, das Subgenre mit Stars und Halbstars sowie finanziell gesitteter Unterstützung zu reaktivieren, blieb es aber bei diesen Individualismen, die für keinerlei Nachzügler sorgten und an den Kinokassen auch eher untergingen. Die hiesige Variante ist anders als zuvor wohl auch deswegen mit einer zweiten Seite der Verstärkung, nämlich zuvorderst als lautmalerische Komödie und nicht nur als Action, und so auch mit eventuell mehr Anreiz für die zahlende Kundschaft sowie einer besseren, da jugendfreundlicheren Verkaufbarkeit arrangiert. Fortsetzung willkommen, aber gerne mit einem Fachmann am Ruder, und minus der Tränen wäre auch schön:

Als die Special Female Force verjüngt und neu aufgebaut werden soll, melden sich aus unterschiedlichen Gründen und Herkunft auch die sechs Aspiranten Fa [ Eliza Sam ], Honey [ Joyce Cheng ], Tung [ Jeana Ho ], Ling [ Anita Chui ], Ho [ Mandy Ho ] und Cat [ Cathryn Lee ], die im Team D und unter Aufsicht der die Führung innehabenden Madam Fong [ Jade Leung ] und  die sechs Monate Auswahltraining absolvieren müssen. Dabei raufen sich die sechs Kadetten zwar schnell zusammen, sehen sich aber zusehends durch die ehrgeizige Iris [ Chris Tung ], Anführerin von Team A unter Druck gesetzt und auch brüskiert. Als Team A schließlich am Besten abschneidet, und Team D zusätzlich wegen einer zwar erfolgreich gelösten, aber so nicht geplanten und auch zivile Verletzte nach sich ziehenden Befreiung aus einer Geiselnahme diszipliniert und entlassen werden, meldet sich mit Wong Sir [ Evergreen Mak ] ein scheinbar neuer offizieller Auftraggeber bei ihnen. Das geschasste Team soll in Kuala Lumpur den als "President" [ Aaron Aziz ] bekannten Großkriminellen enttarnen und festnehmen, der zusammen mit seinen Mitstreitern Lung [ Chan Chun-fung ] und Tung-zi [ Hidy Yu ] die Verschleppung eines hochgefährlichen Virus in andere asiatische Länder plant.

Dabei erinnert man natürlich und dies auch aus guten Grunde und mit besten Gewissen, als willkommene Referenz nämlich an den Ursprung derlei Geschichten, die 1988 bei dem auch weltweit gut laufenden und Beachtung findenden Inspector Wears Skirts [ DT: Top Squad ], der die Karriere von Cynthia Rothrock mit angekurbelt hat, drei offizielle Nachfolger und ebenso Epigonen wie die zeitlich frühen Operation Pink Squad (1988) und Thunder Cops II (1989) fand. Hier wie dort steht die neckische, die bunte Unterhaltung im Vordergrund, das trotz eines verheerenden Auftaktmassakers als furioser Kopfsatz eher seicht-leichte Geschehen, in dem mit viel formularischen Popsongbrei unterlegt eine Reihe von gleichsam absehbaren Sketchen und Scherzchen und dies anhand einer länger andauernden Trainingsmontage, wie als Art Variete- bzw. Castingshow arrangiert wird.

Die Kadettenphase nimmt den ersten großen Platz im Film ein, ein wild zusammengewürfelter Haufen, die sich sowohl miteinander gewöhnen müssen als auch in der andauernden Ausbildung mit der straffen Kommandeurin auskommen; wobei die Mädels, ein Haufen bis dato eher unbekannter Namen (und Gesichter), im Grunde auch alle gleich aussehen und deswegen erstmal die Dicke im Bunde, die "Miss Appetite" als Mittelpunkt des Ganzen und auch als Ziel für die Pointen am herhalten ist. Der Weisheit letzter Schluss ist diese Methodik der Unterbringung von Schenkelklopfern dann wahrlich nicht, aber es wird sich auch nicht zu sehr um das Auslösen von Comedy bemüht und nicht zu verkrampft in die humoristische Schiene hineingegrätscht. Schlimmer erwischt es etwa in der Hälfte der Erzählung das Drama an sich, die Bemühung um eine emotionale Fallhöhe im froschen Stimmungswechsel; eine derb ausgedehnte Tränenszene in regnerischer Nacht, mit Moralanspruch und Seifenoperndramatik, dass weder vom Regisseur gediegen und empathisch genug formuliert wird als überhaupt den Zuschauer des bis dato durchgehenden Schabernacks der preiswerten und höchst kommerziellen Nichtigkeits-Unterhaltung interessiert. Von den anwesenden Damen selber ist dabei mehr oder minder nur Eliza Sam (und eventuell noch Chris Tong und im Finale Mandy Ho, die mit ordentlich Schmackes und Tiefstand in den Kampfeinsatz geht) etwas auffälliger platziert; ein ehemaliges Model, die kurz zuvor bereits mit der Fernsehserie Sniper Standoff [ 2014 ] ähnliches Terrain als dortig einziges weibliches und sich da bewähren müssendes Teammitglied der Spezialeinheit beschritten und sich so zuvordem bereits ausdrücklicher auch mit der Bleispritze im Anschlag hervorgetan hat.

Darüber hinaus wird der holden Weiblichkeit hier neben der zunehmend gestählten Kampfkraft dann auch eher optisch der Beifall gezollt und das Hauptaugenmerk auf möglichst adrettes Aussehen in Sport-, Bade-, und Schlafbekleidung, Kurzberockt, im Flatterkleid oder im Lederkostüm seitens der Regie gelegt, was allerdings in den alten Filmen so auch nicht wirklich anders war bzw. nicht verkehrt ist, auch wenn sich hier etwas sehr darauf allein ausgeruht wird und trotzdem nicht wirklich das Wagnis der niederen oder gar räudigen Exploitation (à la der dahingehend wesentlich offensiveren Naked Killer samt seiner beiden Nachfolger bspw.) ausgetestet wird. Die zwei Dekaden Pause seit dem Abflauen der Fighting Females -  Ära werden hierbei gar zeitlich erwähnt (der Sprung nach dem Opener, einem brachialen Shootout in einem Urlaubsresort am Pool, der mit Kehlenschnitten und Kopfschüssen nicht geizt und viele halbnackte Opfer nach sich zieht) und auch durch die Mitwirkung von Jade Leung, der im Grunde letzten richtigen, wenn auch schon blassen Vertreterin des damaligen Abschnitts, u.a. auch den artverwandten Velvet Gloves (1996) beinhaltend referenziert.

Leung als Mentorin und Übergeberin des Staffelstabes an die nächste Generation ist teilweise auch in den Actionszenen involviert, welche im Marketing selber recht offensiv hervorgehoben und sicherlich mit als Kaufanreiz in die Promotion auch gerade für den ausländischen Markt hinein genommen werden, im Film selber nach dem Auftakt allerdings etwas auf sich warten lassen und dann im Grunde nur noch mittig in einer fehlgeleiteten Übungsstunde, die in blutigen Ernst umschlägt, und gen Ende im großen Doppel-Showdown existieren. Dort wird für eine wilde Viertelstunde auch jedes Register gezogen und angenehmerweise auch im öffentlichen Bereich von Hafenanlage und anschließend Flughafen blindlings um sich geschossen, gekämpft und gestorben, was trotz Kugelhagel, Blut und Gewalt sich allerdings aufregender anhört als es tatsächlich ist. Der Einsatz der Mädels, der Finger am Abzug und ihre Bereitschaft auch für die Ausübung von Stunts und Martial Arts Einlagen in allen Ehren, aber ein richtiges Training hat die gesamte Truppe und eine Ahnung von der Diktion der Actionszenen der Regisseur leider nicht, was die im Grunde willkommen hemmungslose Strafverfolgung und Verbrechensbekämpfung in seiner Ausdehnung mehr zu Masse statt Klasse macht und beinahe ermüdend gleich mit.

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