Review

Nach hinten raus zu schwach…15.04.2023

Der Rahmen

Als braver Steuerzahler sollte man all die Filme gucken, die mit Steuergeld finanziert werden. Leider ist der doppelte Verlust, denn erst zahlt man die Steuer, dann den Eintritt ins Kino, und der enthält dann auch noch die Mehrwertsteuer. Paßt alles prima, für den Staat, nicht aber für mich, denn die geförderten Filme sind von sehr unterschiedlicher Qualität, teils sogar im Film selbst – so ein Fall liegt hier vor. Wir sehen vier Freunde die Asche eines fünften zum gemeinsamen geheimen Platz an einem bayrischen Voralpensee verbringen, mit einem Bierbike und mitsamt einer Dame und einem Buben. Die beiden sind eher überflüssig und dienen als Stichwortgeber für die vier Herren. Diese dürfen sich noch mit dem Feind aus Jugendtagen und einem Haufen Abiturienten auseinandersetzen, bevor die Sache dann am See endet…und einige Geheimnisse gelüftet sind, deren Aufdeckung indes den Film mehr zäht als voranbringt

Gucken oder nicht?

Ja, es handelt sich trotz Schwächen im Schlußdrittel um eine gute deutsche Komödie

Warum?

Immer wieder fragt man sich, warum die Regie nach einer Stunde aus Humor und Situationskomik, gepaart mit einigen netten Dialogen, in Klamauk verfallen muß. Das ist insbesondere beim deutschen Film der Fall, wo man anscheinend dem Grundton des Films nicht vertraut, sondern ihn zwanghaft mit Unfug aufbretzeln muß. Schade, denn hier scheinen durchaus ein paar echte Situationsperlen durch, die dann aber im großen Aufwasch, in dem die Probleme auf den Tisch kommen, hinweggewaschen werden. Die Probleme kennt man aus all den anderen deutschen Filmen, mit denen die Filmförderung vorgaukeln will, daß auch hier am deutschen Wesen die Welt…aber ich schweife ab. An sich bin ich kein Freund der Komödie, und die deutsche mag ich noch weniger, doch die erste Stunde dieses Films hier ist durchaus sehenswert. Danach entweder abschalten, vorspulen oder das Hirn auf Bierdurchzug stellen, ist besser so.

Die Note

Ganz netter Einfall, der vier deutsche Normalos wieder auf die Tugenden der Freundschaft blicken läßt, leider aber im letzten Drittel albern und belanglos, somit knappe 7/10

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