Review
von Psst!
Ach - Fernsehen...
"Lethal Weapon" hebt sich vom derzeitigen Seriendschungel in einer Weise besonders ab: Während eine Serie im Superformat nach der anderen erscheint, protzend mit Budget, Schauspielgrößen und technischer Maximalausbeute, erweist sich der Serien-Spin-Off zu einer der beliebtesten Actionreihen der Achtziger als recht schnöde Fernsehkost, wie man sie vor 10 Jahren noch gewohnt war.
Clayne Crawford und Damon Wayans ermitteln sich durch höhepunktsarme Folgen, die weder inhaltlich noch inszenatorisch über ein fades Mittelmaß hinauskommen. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich eigentlich nie ein Fan von Krimi- oder Actionserien war. Der ganze CSI-Schrott und vergleichbarer Output konnte nie einen Eindruck bei mir hinterlassen. Nur bleibt hier das Gefühl, dass bei "Lethal Weapon" die Autoren noch lustloser agieren. Dialoge, Charakterführung, Spannungskurven: Hier ist alles wirklich absoluter Durchschnitt.
Schockierend ist, wie sehr die Figur Riggs nervt und doch eher wie ein Dorfsherrif aus einem Südstaatenkaff wirkt. Allerdings mit einer Frauenfrisur aus den Jahren 1986-1991 - Marke "Femme fatale"! Peinliche Zeitlupen vor explodierendem Hintergrund, lahme Shootouts und ein wirklich belangloser Soundtrack lassen zu keiner Zeit das Gefühl aufkommen, dass man es mit Martin Riggs und Roger Murtaugh zu tun hat. Die Atmosphäre und der Witz der Filme wird wirklich nie vermittelt, das Tempo schleppt sich zu sehr.
Gemessen am Titel ist die Serie also wirklich ein Griff ins Klo ideenloser TV-Unterhaltung. Für sich genommen bleibt eine Serie, die leidlich sehenswert ist und ihrer Zeit gefühlt Jahrzehnte hinterherhinkt. Und das ohne jeden nostalgischen Charme! Sendeplatz: Mittwoch, 22:45 Uhr, RTL 2 (Wahlweise VOX). Gibts diese Sender eigentlich noch?