Wenn man nicht auf sein Bauchgefühl hört…23.01.2020
Urlaub in Mexiko, zwei Schwestern, die ältere will entspannen und eine gescheiterte Beziehung vergessen, die jüngere sich vergnügen und etwas erleben. Also auf geht’s, Käfigtauchen und Haie gucken. Das Boot dazu ist alt, die Käfiganlage rostig, dem Betrachter schwant Böses, die ältere Schwester will nicht mit, aber will auch nicht kneifen…man sollte aber immer seinem ersten Impuls nachgehen, dann trifft man mehrheitlich die richtigen Entscheidungen. Und sich zu etwas überreden lassen, was einem ganz und gar nicht geheuer ist, gehört auf die Liste der falschen Entscheidungen. Da greift der alte Elternlernspruch: “Wenn Heinz vom Hausdach springt, springst Du vielleicht auch hinterher?“ Eben, dem Heinz folgt man besser nicht. Auch nicht, wenn heint nicht Heinz, sondern Kate heißt, die jüngere Schwester ist und man ihr ein wenig nacheifern will.
Es kommt, wie es kommen muß. Rein in den Käfig, paar Meter in die Tiefe, Haie kommen, Angst kommt dazu, man will wieder hoch, doch das Kabel reißt – und zack, geht es auf den Meeresgrund, 47 Meter tief. Was nun tun angesichts sinkenden Sauerstoffvorrats, mangelnder Taucherfahrung und den lauernden Riesenhaien? Diesem zentralen Sujet des Films wohnen wir bei und wissen, daß nicht alle heil davonkommen werden, auch wenn man sich nicht ganz dämlich verhält.
Die Regie setzt das alles ganz ordentlich in Szene, man merkt kaum, daß in einem Londoner Studio gedreht wurde und nicht am Meeresgrund. Viel Zeit zum Durchschnaufen gibt sie dem Zuseher auch nicht, sondern macht das beste aus der kurzen Filmlaufzeit, indem sie sich auf den Überlebenskampf und den Umgang mit der unerfreulichen Situation konzentriert. Handwerklich versiert, in den Verhaltensweisen der Damen nicht ganz unlogisch und gen Gekreisch, stattdessen mal wieder mit Matthew Modines Visage garniert und in der Dominikanischen Republik gedreht ( die Außenaufnahmen ) statt in Mexiko – warum spielt das ganze denn dann da? Ach, das ist kleingeistiges Gemecker nach einem spannenden Unterwasserabenteuer ohne Buh-Momente, daher 8/10.