Im Meer geht es mal wieder ziemlich hailig zu und wer beim thematisch sehr ähnlich gelagerten „Open Water –Cage Dive“ aufgrund der Handkamera seekrank wurde, darf sich auf einige recht gelungene Unterwasseraufnahmen freuen. Schade nur, dass zwischen Taucherkrankheit und Tiefenrausch viele irrationale Verhaltensweisen … auftauchen.
Mexiko, Urlaub, Strand und Meer: Die Schwestern Lisa (Mandy Moore) und Kate (Claire Holt) lassen sich von ihren einheimischen Bekanntschaften zu einem Tauchgang im Haikäfig überreden. Dummerweise reißt die Seilwinde und der Käfig trudelt auf den Meeresboden.
Der Sauerstoff wird knapp, die Haie werden mehr…
Da das Image von Mexiko ein wenig trumponiert scheint, drehte man direkt in der Dominikanischen Republik und nutzte für die zahlreichen Unterwasseraufnahmen ein Studio in Großbritannien. Leider wird der halbstündige Vorlauf denkbar ungünstig verspielt, denn die ungleichen Schwestern erscheinen weder markant, noch unterscheidet sich ihr Tagesablauf von dem anderer Durchschnittsurlauber. Endlich auf dem Meeresboden angekommen, stellt sich rasch eine klaustrophobische Atmosphäre ein, unterstützt von einem sehr gut abgestimmten Score und einer recht versierten Kamera.
Vor Jahrzehnten wäre so ein Szenario eher wortlos abgelaufen, doch mittlerweile kann man sich glasklar per Funk verständigen, auch wenn die Wellen nicht immer bis zum Kutter hinauf reichen. Haie sorgen ab und an für kurze Schreckmomente, stärker im Fokus liegen jedoch die zur neige gehenden Sauerstoffrationen. Wobei noch relativ viel geredet, geschrien und gejammert wird. Hinzu gesellt sich eine latente Ungewissheit hinsichtlich des Kutters, denn sollte der weg sein, folgt beim eventuellen Auftauchen gleich „Open Water 4“.
Zwar plätschert beim Überlebenskampf nicht allzu viel und die CGI-Viecher können sich durchaus sehen lassen, doch so richtig überträgt sich die haikle Situation nicht. Denn trotz einiger hektischer Aktionen, ist das Timing nicht immer effizient und auch die eine oder andere unüberlegte Verhaltensweise büßt Sympathiepunkte ein. Demgegenüber punktet ein kaum absehbarer Twist gegen Finale, was das Gesamtbild noch ein wenig aufwertet.
Holt und Moore performen, soweit das unter Wasser unter den Tauchermasken zu beobachten ist, recht souverän und hinterlassen einen positiven Eindruck, gleiches gilt fürs Audio-Visuelle. Hinsichtlich der überaus simplen Prämissen sprudelt das Drehbuch nicht gerade vor Kreativität und Spannung über, doch unterm Strich erhält man schließlich doch etwas mehr als den Sturm im Wasserglas.
6 von 10