Die junge Sophia und einige ihrer Arbeits-Kollegen wollen trotz Unwetter-Warnung die Silvester-Party in der abgeschieden gelegenen Ferien-Hütte ihes Chefs Mr. Walters feiern. Dummerweise treiben die degenerierten Geschwister Angus und Calypso sowie ihr nicht minder verkommener Redneck-Onkel Gimple in den umliegenden Wäldern ihr Unwesen und verarbeiten am liebsten arglose Stadtmenschen, die sich in ihr Revier verirren, zu Hackfleisch. Der Rutsch ins neue Jahr wird blutig... Wie der Vater, so der Sohn: Christopher Ray tut es seinem alten Herrn gleich und hat es aktuell selbst schon zu einer veritablen Regie-Karriere im Scheissfilm-Bereich gebracht... nur mit dem Unterschied, dass die Filmchen, die ein Fred Olen Ray da in den 80ern und 90ern so runtergekurbelt hatte, bisweilen tatsächlich noch ganz charmant und sogar recht unterhaltsam gewesen sind. Nichts davon trifft mehr auf einen schieren Schrott-Streifen wie "Minutes to Midnight" zu, der gänzlich unterbudgetiert daherkommt und trotz einer überhasteten Inszenierung à la The Asylum kein Tempo entwickelt, sondern sich förmlich durch seine elend langweiligen Szenen-Folgen schleppt. Ganz offensichtlich in einigen billigen Studio-Sets abgedreht sorgt da nicht mal die sterile Digital-Optik für ein bisschen passende Backwoods-Stimmung, auch wenn da das vermeintlich aufziehende Unwtter ganz munter mit David DeCoteau-likem Blitzlicht-Gezuckel hingefaket wird und die Nebel-Maschine dazu Überstunden schiebt. So wirklich schockierend ist dann aber erst der Blick auf die Besetzungs-Liste, denn da tummeln sich mit William Baldwin (ist offenbar neidisch auf die C-Film-Karrieren seiner Brüder Stephen und Daniel), Bill Moseley (macht nochmal für kleines Geld den Chop-Top bzw. Otis Firefly), Richard Grieco (hat den Müll auch mitproduziert... oh je!) sowie - laut Credit-Einblendung zu Beginn - Dominique Swain (hat Glück gehabt, ist mir nicht aufgefallen) gleich vier ehemals namhafte Schauspieler, die mittlerweile völlig abgewrackt sein müssen. Inhaltlich repetiert die Chose allenfalls ein paar Standard-Situation solcher Geh'-Wald-Slasherfilmchen, ohne dem Ganzen allerdings irgendwelche neuen Aspekte abzugewinnen, von so was wie einer richtigen "Handlung" zu sprechen, wäre da schon übertrieben. Klar, dass das alles auch (fast) gänzlich ohne Witz oder Ironie daherkommt... der Gipfel des hintersinnigen Humors ist da noch, einen der Kanonenfutter-Blödmänner da ein Shirt mit der Aufschrift "Life is too short" tragen zu lassen, bevor er dann mit der Axt weggemacht wird. Lediglich was die Bereiche "Tittenschau" und "Kunstblut-Verbrauch" anbelangt, ist "Minutes to Midnight" gut aufgestellt, alles andere ist das reinste Trauerspiel. Fazit: Dagegen sehen selbst die meisten "Wrong Turn"-Sequels noch aus wie... nun ja, wie "Wrong Turn", halt...
2/10