iHaveCNit: Live By Night (2017)
Dennis Lehane hat in den letzten Jahren mit z.B. seinen Romanen „Shutter Island“ ; „Mystic River“ und „The Drop“ schon Vorlagen für Filme geliefert, die mir schon sehr gut gefallen haben. Nun ist ein weiterer Roman dran - „In der Nacht“, der Mittelteil einer Trilogie. Ben Affleck hat sich mal wieder für diesen Film gevierteilt – Er führt Regie, hat das Drehbuch adaptiert, den Film produziert und übernimmt hier auch die Hauptrolle.
Er erzählt uns die Geschichte von Joe Coughlin, einem irischen Kleinganoven in Boston, der nach einem Verrat in den Knast gerät. Wieder draußen, lässt er sich von den Italienern nach Tampa, Florida bringen, um dort das Rumgeschäft in Zeiten der Prohibition aufzubauen und somit die Einnahmen zu sichern. Je erfolgreicher das Geschäft wird, umso gefährlicher sind die Konkurrenten vor Ort – genau wie die Fronten zwischen den großen Fischen der Iren und Italienern.
Wenn es um ein Gangsterepos geht, muss man zweifelsohne auch davon reden, dass wir immer wieder ein Biopic, egal ob von reellen oder fiktiven Personen, aufgezogen bekommen. Und bei beiden Bereichen, Gangsterfilm und Biopic geht es immer wieder um die stationenhafte Abarbeitung der Ereignisse von Aufstieg und Fall des Imperiums. Und hier ist immer die Frage, wo man sich storymäßig reinhängt und den Fokus setzt. Allein die Struktur selbst sorgt für eine gewisse Unflexibilität, so dass nur wenig bleibt, um zu variieren und sich von dem Rest des Genres abheben zu können. Live By Night hat eine tolle Optik, atmet den Geist von Gangsterfilmen atmet und ist mit recht kurzweiligen und guten Momenten (z.B. der Shoot-Out am Finale oder eine frühe Autoverfolgungsjagd) schon gut geworden, so dass er mir gefällt. Aber bei all den Rollen, die Ben Affleck in diesem Film übernimmt, ist ihm vermutlich der Fokus etwas verloren gegangen. Seine gute, aber limitierte Mimik ist für seinen Hauptprotagonisten dann doch etwas zu wenig. Und storymäßig hatte ich stellenweise das Problem, dass hier viel zu viel gewollt worden ist. Die Story plätschert so vor sich hin, auch wenn Affleck über Montagen und schlichten Voice-Over-Narrationen einige Stationen der Handlungen abarbeitet. So ist dann doch ein wenig Potential auf der Strecke geblieben und meine Erwartungshaltung, als ich den ersten Trailer gesehen habe, ist nicht vollends erfüllt worden.
„Live By Night“ - My First Look – 7/10 Punkte.