Review

Clooney's Odysee

Mit Science-Fiction Filmen ist dass so eine Sache. John Travolta verwies bei seinem "Battelfield Earth" Flop darauf dass auch Kubrick's "2001" in der Luft zerissen wurde und heute als Klassiker gefeiert wird.
De facto ist "2001" wohl der größte Film der je gedreht wurde, doch hier geht es um "Solaris", ein Film dem wohl ein ähnliches Schicksal wie "2001" blühen wird.

Von der Kritik wurde der Film sehr lau aufgenommen und das Publikum war gespalten. Im Gegensatz zu Weltraumschrott wie "Battlefield Earth" liegt dass aber nicht an einer hanebüchenen Story und grauenvollen Charakteren, welche eine positive Rezension gar nicht erlauben, sondern viel mehr am philosophischen Zugang, welchen Soderbergh legte.

Für ihn ist "Solaris" mehr Kammerspiel denn Sci-Fi. Die technische Brillianz erfährt man nur in wenigen Momenten und sind dennoch äußerst eindringlich, wie schon dereinst bei Kubrick, obgleich dieser eine viel größeres Interesse an der Technik hatte als Soderbergh sie wohl jemals haben wird.

Die Story kann im Inhaltsverzeichnis nachgelesen werden, deshalb, straight ahead, zum Kern des ganzen. Der Rezension.

George Clooney bietet eine unglaubliche Leistung. Der gesamte Film lastet auf seinen Schultern und er bietet eine hervorragende Leistung, als Liebestrunkener ist er ohnehin glaubhaft, die Rolle konnte er schon zig mal zuvor üben, die des trauernden Witwers und in Gewissensbissen versinkenden Psychologen zeigt er jedoch neue Facetten seines Könnens und überrascht deshalb um so mehr.
Die Leistungen von Natasha McElhone ("Truman Show") als Ehefrau von Dr. Kelvin (Clooney) und/oder kosmische Wiedergeburt, ist ebenfalls gelungen.
Ulrich Tukur, Viola Davis und Jeremy Davies runden dass ganze passend ab und bieten sehr gute Leistungen, die perfekt auf den Charakter von Dr. Chris Kelvin abgestimmt sind.

Die ruhige Kamera und der bedachte Schnitt sind von Soderbergh ganz bewusst auf eine atmosphärisch dicht ausgelegte Inszenierung hin gelegt.
Soderbergh zeigt dass er in jedem Genre zu Hause ist und den simplen Kern jeder Geschichte offen legen kann und gleichzeitig tiefer führende Schichten der Story eröffnen und dem Zuschauer näher dabringen kann.

Der psychidelische Soundtrack lässt ja eigentlich Jon Brion als Verantwortlichen vermuten, ist er aber nicht. Sondern Cliff Martinez.

Warum also "nur" 9 von 10 Punkten? Genau aus dem Grund da Soderbergh, für meine Begriffe, die futuristische Ader des Films zu wenig betont. James Cameron hätte da als Regisseur sicher alles über den Haufen geworfen, seien wir also froh dass er nur Produzent war, dennoch hätte ein wenig mehr technisches Verständnis der philosophisch-futuristischen Aura des Films gut getan und ihn mit Sicherheit in meinen persönlichen Film-Olymp erhoben.

Fazit: Ein Film der mit Sicherheit das Publikum auch noch in Jahrzehnten spalten wird, genauso wie es Kubrick's "2001" heute noch tut...und dennoch, um Soderbergh zu zitieren: "...ein, im Grunde, ganz einfacher Film."

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