Die Taschendiebin ist ein echt spannender Film, der in einer sehr interessanten Epoche Südkoreas spielt. Um Taschendiebstahl geht es hier nicht; mir persönlich sagt der englische Titel da wesentlich mehr zu, denn der führt nicht so sehr in die Irre.
Ich gebe allerdings zu, dass man bei „Das Dienstmädchen“ wahrscheinlich direkt in eine bestimmte Richtung gedacht hätte und den Film dann auf bestimmte Inhalte reduziert hätte, die zwar drin sind, und zwar nicht von schlechten Eltern, die aber eher als Beiwerk dienen, um die Geschichte an sich zu untermauern.
Oder weniger verblümt gesagt: „Das Dienstmädchen“ oder „Die Dienerin“ hätte sich nach einer Sex Sells Masche angehört und den im Film teils nicht zimperlich gezeigten Sex zur Hauptsache gemacht.
So ist man zwar ein wenig überrascht und vielleicht auch irritiert, dass es teilweise doch stark zur Sache geht, aber wie gesagt, der Sex dominiert nicht die Story, sondern begleitet sie.
Zumindest ich habe das so empfunden; Kritiker sagen dagegen ja, dass gerade die lesbischen Szenen Männerfantasien nicht nur befriedigen würden, sondern auch genau das sollen, aber das liegt denke ich wirklich daran, wie man selbst an den Film rangehen will.
Will jemand einen (Soft)porno darin sehen, dann wird das dem Film zwar in keinster Weise gerecht, aber man kann es wohl nicht verübeln.
Ich für meinen Teil habe einen tollen Film mit tollen Darstellern in einer guten und spannenden Geschichte gesehen, die durch gut inszenierte Sexszenen gewürzt wurden.