Review

Ja endlich!!!
Was ich meine??
Ganz klar, ENDLICH mal wieder ein Meisterwerk, das mir bis vor 2 Stunden vorenthalten bliebt, ehe ich in die Videothek steuerte und mir Alan Parkers neuesten Film auslieh. Der hat bei mir schon mit "Birdy" Eindruck geschunden. Doch nach "Das Leben des David Gale" kann eben Genannter locker einpacken.
Da muss man sich heutzutage wirklich über 50 Neuerscheinungen ansehen, um dann mal wieder einen Film zu sehen, wegen solchen ich Cineast bin. Natürlich gibt es auch Filme, die nicht so gut sind wie dieser hier, aber mir dennoch gefallen. Doch "Das Leben des David Gale" hebt sich daraus eindeutig ab, vielleicht sogar einer der - na ja, sagen wir mal 20 besten Filme, die ich je gesehen habe. Aber mal der Reihe nach.
Ok, wenn wir mal bei der Handlung anfangen, muss man sagen, sie ist nicht gerade innovativ und eigentlich recht ausgelutscht. Mir fällt spontan z.B. "Ein wahres Verbrechen" ein, eigentlich gleicher Aufbau und die gleiche Quintessenz. Aber wo Eastwoods Werk eher zum Einheitsbrei verkommt, auch wenn es mir gefällt, steuert Parker mit seinem Streifen eher gegen schwer konsumierbar, trotz der FSK 12 Freigabe.
Gegen Ende nimmt die Story dann immer wieder neue Wendungen an, weshalb ich auch nicht näher auf die selbige eingehen werde, sie müsste sowieso jedem, der sich den Film ansehen möchte, bekannt sein. Allgemein ist es eher schwer, sich über die beste Sache des Films nicht äußern zu können bzw. dürfen, denn der Schluss ist wirklich genial, wenn auch überraschend.
"Das Leben des David Gale" ist auch einer der wenigen Filme, bei denen eigentlich alles stimmt. Von der ersten bis zur letzten Sekunde gab es wirklich Nichts, das mich gestört hat. Und als dann das Ende kam, dachte ich:"Scheiße, das hätte man noch besser machen können". Ein paar Sekündchen später jedoch wusste ich jedoch, dass noch nicht ganz Schluss ist und dann kam noch ne Wendung und ich war froh, dass man sich nachher wirklich Gedanken machen muss. Und will. Denn er nimmt mit, er bewegt, er fesselt. Und möchte nicht klischeehaft sein. Und ist es auch nicht.
Die Schauspieler gehen alle sehr motiviert zur Sache, das merkt und sieht man. Dass Spacey mal wieder alle an die Wand spielt, muss wohl eigentlich nicht mehr erwähnt werden. Er dürfte der Robert de Niro der Zukunft werden. Ein genialer Schauspieler, der wirklich was von seinem Machen versteht. Man kauft ihm alles ab, Nichts wirkt irgendwie gekünstelt oder gespielt. Obwohl er ja eigentlich David Gale, einen strengen Gegner der Todesstrafe, SPIELT. Schauspielern ist ja auch sein Job, eigentlich. Doch hier macht er es gar nicht. Er lebt ihn förmlich, David Gale.
Dass dann natürlich alles etwas dramatischer, spannender und mitreißender ist als wenn ein x-beliebiger Schauspieler die Hauptrolle hätte, ist selbstredend.
Einen weiteren enormen Pluspunkt stellt die Filmmusik dar, bei der anscheinend Verwandte Parkers ihre Finger im Spiel hatten, da die beiden Verantwortlichen zumindest den gleichen Nachnamen wie der Regisseur tragen. Eine talentierte Familie also. Irgendwie erinnert mich "Das Leben des David Gale" an "Die üblichen Verdächtigen". Zumindest auf Anhieb.
Da spielt auch Spacey mit, auch er ist es, der dem Zuschauer und einer Person (hier: Kate Winslet) seine Geschichte erzählt. Und bei jedem weiteren Ansehen wird der Film besser. Bei diesem Film hier kann ich mir das zumindest vorstellen, hab ihn ja erst einmal gesehen. Aber das macht ja große Meisterwerke aus. Dass sie nicht langweilig werden und der Zuschauer bei jedem weiteren Ansehen immer noch mehr Details entdeckt und die Story noch mehr versteht.

Jaja, es stimmt irgendwie Alles, nur die Handlung ist halt schon bekannt. Deswegen gibt’s ein wenig Innovationsabzug, ansonsten ein vollkommen gelungener Film, nach dem man sich schon längst gesehnt hat. Was Besseres kam lange nicht mehr in die Videotheken. Noch dazu setzt sich das Schicksal des David Gale im Gedächtnis fest, man denkt noch öfter an ihn, man vergisst ihn nicht einfach wie sonst so gut wieder jeden Film. Er ist einfach was Besonderes. Und vor allem was besonders Gutes. 9,5/10 Punkte

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