Mit dem Namen Alan Parker, dem Regisseur von "Das Leben des David Gale", verbinde ich wahrscheinlich auf ewig die Filmtitel "Angel Heart" und "The Wall". Beides Filme, die mich persönlich sehr beeindruckt haben. Natürlich hat Parker auch "Midnight Express", "The Commitments" und "Mississippi Burning gedreht, aber "David Gale" war mir bisher nicht bekannt.
Der Film erzählt die Geschichte von David Gale (K. Spacey), einem Uni-Professor,der verheiratet mit Kind, Aktivist gegen die Todesstrafe, dem Trinken nicht gerade abgeneigt eines Abends auf einer Party besoffen Sex mit einer Studentin hat. Dies wird der Punkt seines Lebens sein, der alles kommende radikal verändern wird.
Die Studentin zeigt ihn wegen Vergewaltigung an, er verliert Job und Familie, ergibt sich dem Suff und einzig seine Freundin Constanze aus der Aktivistengruppe gegen die Todesstrafe hält zu ihm. Doch eines Tages ist Constanze tot. Gale wird wegen Mordes an ihr zur Todesstrafe verknackt und gewährt einer Journalistin (K. Winslet) Interviews an den letzten drei Tagen vor seiner Hinrichtung.
Im Laufe der Interviews kommen der anfangs voreingenommenen Kate Winslet immer mehr Zweifel an der Schuld von Gale. Schafft sie es neues Licht in den Fall zu bringen?
Dieser Storyüberblick hört sich jetzt ziemlich Thriller-mäßig an, ist es aber eigentlich über 2/3 des Filmes nicht. Vielmehr kommt man sich als Zuschauer vor, einem schon x-mal gesehenen Drama beizuwohnen, daß wenig Überraschungen bietet und klischeebeladen auf sein deprimierendes Ende zusteuert.
Dazu gesellen sich drehbuchbedingte Leistungen der Darsteller, die Kate Winslet entweder als Zicke oder Heulsuse und Kevin Spacey, in einer Art Endlosschleife als eine Mischung seiner Rollen aus "Sieben", "Die üblichen Verdächtigen" und "American Beauty", erscheinen lassen.
Der finale Drehbuchtwist in Richtung Thriller war zwar nötig um die Handlung voranzubringen, wirkt aber total aufgesetzt und versaut den Film dann auch letztendlich etwas. Nicht weil das Ende schlecht wäre, sondern vielmehr weil die ersten beiden Akte des Films so schlecht zum letzten Akt passen wollen. Irgendwie wirkt die ganze Sache viel zu kontruiert um mich als Zuschauer zu fesseln oder gar zu faszinieren.
Fazit: Das unentschlossene Drehbuch macht hier so einiges kaputt. Schade eigentlich, denn so ist der Streifen gerade mal so unterhaltsam. Da hätte mehr draus werden können!