Erneut verfasse ich eine Rezension, für die sich die allerwenigsten OFDb-User wohl interessieren werden. Vielleicht wäre es an dieser Stelle auch noch angemessen zu betonen, dass ihr diesen Text nicht weiter lesen solltet, wenn ihr minderjährig seid(1), einen guten Filmgeschmack besitzt(2), leicht zu empören seid(3) oder Wörter wie "Feminismus" und "Sexismus" euch irgendetwas bedeuten.
Ja, es stimmt wohl. Mit sogennanten "Women in Prison"-Filme (kurz WIP) kann man Feministinnen wohl töten, wie mit einer Axt. Der Genrebeitrag "Pridemoore" (USA 1986) bildet auch in dieser Beziehung keine Ausnahme. Er unterscheidet sich jedoch in gewisser Weise zu vergleichbaren Filmen aus Europa und somit auch von den Werken der Genre-Spezis Jess Franco und Bruno Mattei.
Selbstverständlich vermag die Story von "Pridemoore" nicht zu überraschen. Jennifer (blond, hübsches Gesicht, perfekte Brüste) landet nach einem gescheiterten Überfall in einem besonderen Frauenzuchthaus. Die Spielregeln werden an diesem Ort von der Direktorin (sieht aus wie Dianne Thorne in Ilsa-She Wolf of the SS) und der Oberaufseherin Edna (fette, rothaarige Seekuh mit Kartoffelnase) aufgestellt. Neuankömlige sehen sich sofort mit der Macht dieser Damen konfrontiert. Aber auch unter den Insassinnen ist der Hass verbreitet und verursacht eine Perzellisierung. Die dominanteste Gruppe wird von einer Frau angeführt, deren physische Erscheinung ich mit der Beschreibung "Bodybuilderin-Domina mit Silikoneuter" zusammenfassen könnte. Dieses schreckliche Weib bereitet allen anderen Damen große Schwierigkeiten, da sie ein Verhältins mit der Oberaufseherin Edna hat und dadurch Schutz und Privilegien genießt.
Da ich mich in meinen Rezension oftmals zu lange mit dem Inhalt aufhalte, mache ich gleich weiter. Einige Genrekenner wird es erstaunen, dass in "Pridemoore" keine einzige Lesbenszene enthalten ist (!). Dafür entschädigen viele andere "Sexy und Sleazy"-Momente diese Lücke. Generell fehlen die "komplett-kaputten" Folterungen aus europäischen Genrevertretern, wie beispielsweise Behandlungen mit Elektroshocks usw. . In "Pridemoore" gibt es jedoch viele kleine Sleaze und "Bad Taste" Momente, die sich perfekt über den Film verteilen, so dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt.
Da werden z. B. mit einem heißen Draht die kleinen Arschbacken einer Insassin flambiert oder ein kalter Wasserschlauch-Strahl benutzt, um ein Geständnis zu erzwingen. Bemerkenswert und äußerst unterhaltsam fand ich auch andere Szenen des Films. Als die neuen Gefangenen den gemeinsamen Schlafraum "entdecken" werden sie von den anderen Damen in heißen Dessous empfangen und mit Slips beworfen. Generell gibt es unter den Insassinnen nur wenig unattraktive Frauen, mal abgesehen von dieser fiesen Domina. Keine Sorge, wie es in einem WIP üblich ist, bekommt man die Vorzüge auch in einigen obligatorischen Dusch- und Nacktszenen zu sehen. Unästethische Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts, wie in einigen brasilischen WIPs, sind in diesem Film nicht zu finden. Selbst die erwähnte Domina toppt sogar noch das Aussehen so mancher Jess Franco Protagonistinnen um Längen. In der externen Review zu diesem Film wurde angedeutet, dass eine Frau aus dem Film (Insassin) verblüffende Ähnlichkeit zu der (noch) USA-Außenministerin Condoleezza Rice auweist. Was soll ich dazu sagen? Es stimmt! Wer die George W. Bushs Gehilfin schon immer mal im roten Spitzenhöschen sehen wollte, sollte sich dringend "Pridemoore" angucken.:-)
Wie schon desöfteren durchsickern konnte, bin ich broßer Fan der 80er. In "Pridemoore" tragen gerade die Kleidung, die die heißen Körper der Damen so richtig geil unterstreichen, und die wirklich coole Rockmucke von damals einen großen Beitrag zu der Erheiterung des männlichen Zuschauers bei. Ich gehe sogar so weit, den Score so hochrangig einzustufen, dass ihn ein WIP-Film gar nicht verdient.
Ich hätte wirklich niemals erwartet, dass mich ein WIP Streifen nochmal richtig überzeugen kann. Ich glaube es liegt an der Tatsache, dass sich "Pridemoore" auch mehr als eine Komödie versteht, die durch ihre etwas verrückte Machart punkten will, als durch allzu perverse Folterszenen. Jedenfalls wurde ich 90 Minuten prächtig unterhalten und mit mehr Erwartungen kann man an einen WIP definitiv nicht rangehen.
Schon für die geile Protagonistin mit dem passenden Namen "Jenny" gibt es von mir 3 Punkte.
Insgesamt verleihe ich 8 Punkte, und das ist für einen WIP sehr, sehr gut.
Bitte nicht mit der Freundin gucken!;-)
Subway