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Asylum und SyFy sind mal wieder gemeinsam am Werk und erneut tauchen Haie in den unmöglichsten Gebieten auf. Mit Eiseskälte und Haien konnte Autor und Regisseur Emile Edwin Smith bereits Erfahrungen sammeln, denn die C-Streifen „Eiszeitalter – Age of Ice“ und „Mega Shark vs. Mecha Shark“ gehen auf sein Konto.

Eine einsam gelegene Forschungsstation in der Arktis: Das Team um David und Tracy untersucht die Eisschmelze und stellt ungewöhnliche Erwärmungen ganz in ihrer Nähe fest.
Dann entdecken sie Grönlandhaie, welche daran arbeiten, die Forschungsstation zum Sinken zu bringen…

Zumindest ist der Grönlandhai als solches keine Erfindung, obgleich die ersten dokumentierten Aufnahmen erst aus den Neunzigern stammen. Der Rest ist selbstverständlich mit hanebüchenen Tatsachen angereichert, denn die Viecher können mit ihrer Rückenflosse (möglicherweise aus Titan) dickes Eis wie Butter durchtrennen und ahnen weit im Vorfeld, wann jemand einen Raum betritt oder die Station verlässt.

Die ersten Aufnahmen verheißen allerdings nichts Gutes, denn als ein Jäger mitsamt seinen Schlittenhunden erfasst und ins Wasser gezogen wird, offenbaren sich grottige, regelrecht klobige CGI. Im Verlauf relativiert sich die Qualität etwas, - ein auf dem Eis schliddernder Gefährte ist okay gestaltet, die im Wasser befindlichen Angreifer ebenfalls.
Peinlich ist demgegenüber der Anblick der Forschungsstation, welche sich von außen als komplett künstlich erweist.

Handlungstechnisch erinnert das Treiben zunächst an „The Thing“, später ein wenig an „Das Boot“, denn natürlich sinkt die Station, während der Feind nicht weit entfernt ist und sich technische Probleme häufen. Im letzten Drittel spielen die Haie eine beinahe sekundäre Rolle, denn es gilt vielmehr, ohne größere Verluste vom Meeresboden zu entkommen, wobei mehrere Versuche unternommen werden, welche allesamt an den Haaren herbeigezogen sind.

So etwas können die austauschbaren Mimen nur bedingt kaschieren, - im Abspann werden sie erst nach den namentlich erwähnten Schlittenhunden aufgelistet. Die Synchro geht indes in Ordnung und der Score treibt erwartungsgemäß latent an, wobei diverse Tauchszenen aufgrund der musikalischen Untermalung beinahe romantisch anmuten.

Letztlich erhalten Tierhorrorfreunde mit Faible für Trash genau das, was zu erwarten ist: Eine Handvoll spannender Einlagen, ein nahezu durchweg flottes Erzähltempo, minimale Gewaltspitzen und etwas Stock Footage, weil es ansonsten zu kostspielig wird.
Dass die Chose unter zahlreichen Logiklöchern und rationalen Unzulänglichkeiten leidet, ist im Hinblick auf die Produktionsfirmen beinahe schon ein Muss.
Knapp
6 von 10

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