Susi ist fort, aber dafür ist Küstner da. Susi ist klar, Susi ist die On/Off-Freundin vom Eberhofer Franz, dem Dorfsheriff von Hinterarsching. Und die hat sich mit einem Italiener an den Gardasee verdünnisiert, um dort eine Pizzeria aufzumachen. Was den Franz zwar schon ein wenig trifft, aber eigentlich hat er gar keine rechte Zeit darüber nachzudenken, denn: Küstner ist da. Küstner ist ein Psychopath, der seine drei Ehefrauen ermordet hat. Ein staatlich anerkannter Massenmörder also, der aus dem Gefängnis getürmt ist, und der vor allem noch eine Rechnung offen hat mit dem Dienststellenleiter Moratschek. Und mit Rudi, denn Rudi hat damals im Gefangenentransport Russisch Roulette mit Küstner gespielt. Mächtig böser Fehler, denn Küstner ist nicht nur psychopatisch, sondern auch eiskalt, und verdammt gerissen.
Gerissener als der Eberhofer Franz? Normalerweise nicht, aber die Sache mit Susi ist natürlich schon etwas schwierig. Und dann ist da noch der Umstand, dass der Moratschek, der ja der Vorgesetzte vom Franz ist, dass also der Moratschek beim Franz auf den Hof zieht, weil er sich dort sicherer fühlt. Und dann mit dem Vater vom Franz zusammen kifft und säuft, nachts um 3 laut Reggae hört, und überhaupt nicht mehr heim will. Derweil der Küstner immer näher um den Hof schleicht. Und dann sogar hineingeht …
Wie kann solch ein abstrus-spannendes Szenario besser dargestellt werden denn als Western? Die Musik zum Constantin-Logo ist bereits ZWEI GLORREICHE HALUNKEN-mäßig aufgebrezelt, der Franz zieht diesmal häufiger seine Waffe (und zerlegt mit der Pistole auch gekonnt Vaters Plattenspieler – Melodie des Todes gewissermaßen, höhö), und ein paar Mal weht wirklich der Hauch des Todes durch den Film. Nicht nur wegen der brachialen Morde, sondern vor allem wegen mancher Kameraeinstellung: Im Hintergrund der Mörder, im Vordergrund in Großaufnahme eine nervös zuckende Hand, und als Soundtrack dazu bajuwarisch angehauchter Morricone-Sound. Spui mia des Liadl vom Dod …
Abgesehen davon hat der Flötzinger Ignaz was mit der Beischl, der Simmerl hat was mit einer Synchronschwimmerin, der Franz hat eine geladene Waffe am Kopf, der Gregor Bloéb hat die stärkste Performance seiner Karriere, und der Zuschauer hat unglaublich viel Spaß. Absolute Empfehlung!