??Landser- und Spionagefabulation aus dem Exotischen Ostasien, direkt am Gelben Meer, produziert von Taewon Entertainment und gedreht und mitgeschrieben vom damit und durch 71-Into the Fire [ 2009 ] vertrauten Geschichtenerzähler John H. Lee. Seit Jahr und Tag auch (unregelmäßig) in der Produktion von Kriegs- und Antikriegsfilmen aktiv, stellt sich der südkoreanische Operation Chromite von der Anlage her und trotz seines Mäntelchens des Basierens auf einer wahren Geschichte und natürlich der gegebenen historischen Referenz samt genauer Eckdaten und realer Figuren eher als Abenteuerfilm in einem und kurz vor und entscheidend für die Beendigung eines Krieges dar.
Eine Mischung aus Auf-, Er- und Anregung, die mit mehrerlei spezieller und einer allgemeinen Gefahrensituation nachgewürzt ist und die Fakten aus dem Geschichtsbuch dafür vermehrt als Rahmen für die wann anders und woanders spielen könnende Erzählung um eine Todesmission, ein Selbstmordkommando wagemutiger Heroen in Uniform nutzt. Eine Mischung aus dem legendär gescheiterten Inchon [ 1981 ], dem wie hier ebenfalls aktuellen und ebenfalls aufreibenden und aufreizenden Assassination [ 2015 ] und einer Behandlung, die eher an Früheres Kintopp der Marke Heroes of the Underground [ 1973 ]oder The Naval Commandos [1977 ] erinnert, und auch mit den Gedanken von etwas Patriotismus, etwas Heroismus und viel explosiven Aktionismus spielt:
1953. Der Koreakrieg ist auf dem Höhepunkt. Um eine Wendung zu erreichen, plant General MacArthur [ Liam Neeson ] über See den Einfall in und die Übernahme von Inchon, allerdings gegen eine atemberaubende Übermacht, mit dem Wissen um schwer vermintes Gebiet und auch nicht wirklich mit dem Wohlwollen seiner Vorgesetzten. Um zumindest die Lage vor Ort und Informationen aus dem feindlichen Quartier zu erfahren, wird unter Führung von Jang Hak-soo [ Lee Jung-jae ] ein Freiwillencorps [ u.a. Jeong Joon-ho, Park Chul-min, Kim Byeong-ok ] gebildet, die sich mit einer gewalttätig übernommenen falschen Identität und entsprechenden Uniformen und Rangabzeichen direkt in Reichweite des gegnerischen Rim Gye-jin [ Lee Beom-soo ] positionieren, der allerdings nicht auf den Kopf gefallen ist und sein Territorium sowieso mit grausamer Hand führt.
Dabei ist das Ziel von der ersten Sekunde an klar und deutlich und auch die Frist schon und dies mit genau einer Woche recht knapp auch gesetzt. Entsprechend eilig hat es die Truppe und entsprechend flott beginnt der Film, wobei auch die Worte selbst rasch vorantreiben, die Taten gleich mit und man so nach wenigen Minuten nur schon in der Höhle des Löwen und bereits in der unmittelbaren Gefahr, vor ganzen vier Missionen und dies bloß mit acht Leuten stehend ist. (Eine scheiternde, ein Plan B, eine bereits notwendig erachtete und eine finale, die aus der Not heraus entsteht.) Ein Gebiet in Chaos, dass in Land und Leute vollkommen zerrissen, nicht bloß entzwei geteilt, sondern in seiner "Ideologie ist dicker als Blut" Ansage aufgerieben und allgegenwärtiger Bedrohung mit Todesgefahren allerorts verwandelt ist. Keiner traut mehr dem Anderen und das nächste Wort, der nächste Schritt kann schon der falsche und der letzte sein; eine düstere Prophezeiung im Bruder- und Bürgerkrieg, die Regisseur Lee als Umstand für seine Dramaturgie belegt mit Soldaten- und Vaterlandsehre, etwas Schwarz- und Weißmalerei, Doppelspionage, Überläufertum, und eine Kolportage mit Schusswechseln und größer werdenden Detonationen nutzt und ansonsten recht gediegen, bis auf das Ende nicht richtig emotional, nicht richtig pathetisch, immer nur ein bisschen davon aber inszeniert. Kino der alten Schule, aufwändig, hochtechnisiert und dies auch getreu nach Hollywoodmaßstäben (USA; aber auch die Briten oder die Italiener haben dergleichen Kriegs- & Missionsscharmützel Ende der Sechziger recht oft und beliebt gedreht) und mit Gaststar Neeson auch einer der Aushängeschilder der Traumfabrik und entsprechend auch für den internationalen Raum interessant produziert.
Neeson selber verleiht dem Ganzen schon aufgrund seiner bloßen Anwesenheit neben der Aufmerksamkeit für den Markt auch eine gewisse Souveränität und Integrität, die bspw. dem im gleichen Milieu geplanten chinesischen The Bombing, dort mit Bruce Willis sicherlich abgehen wird. Die Rolle des MacArthur eröffnet dabei den Film und trägt in seiner Parallelhandlung vom alliierten Hauptquartier aus auch den Film immer wieder entscheidend mit, wobei der Darsteller allerdings keinen vergleichbaren Mitspieler oder gar Gegenpart hat und so etwas im leeren Raum, im begrenzten Studio und auch spürbar für die Kamera, etwas karikaturesk gar wirkend auch, anders als Gregory Peck etwa im oben genannten gleichnamigen Film agiert. Die einheimische Besetzung ist trotz nur wenig bekannter Gesichter, von denen allenfalls Lee Jung-jae etwas Namhafter in der Riege ist, überaus solide bis empathisch bzw. antipathisch auftretend und auch so eingesetzt, was eine hilfreiche Unterstützung durch das stramme Programm der 14 Mio. USD Inszenierung und deren Vorliebe für allerlei Dunkelfarben von Grün über Blau bis hin zum Schwarz und dem sich Tümmeln in Geheimtüren, Untergrundtunneln und düsteren Kriegsschauplätzen ist.
Dabei erinnern auch die eingestreuten Actionszenen an Assassination, viel Bleihagel dort wie hier im Heroic Bloodshed Stil; eine Schießerei im Club nach folgenschwerer Entdeckung und ein Befreiungsversuch in der Krankenstation, der eine wilde Verfolgungs- und Zerstörungsjagd quer durch die Straßen mit gleichsam schweren Geschützen auf beiden Seiten der Parteien nach sich zieht. Erst am Ende wird nach die Flotte aufgefahren und die große Artillerie in die entscheidende Schlacht geschickt, wobei auch hier wieder der Blick auf die kleine Truppe inmitten all der Explosionen der für Regie und Zuschauer interessant ist und so noch einmal zum Händchenhalten gebiert.