Als Prequel gut geeignet...05.03.2018
Also...was haben wir denn da? Einen Film, auf dem sich wieder prima herumdreschen läßt, wenn man als Stand der Technik immer noch das Original von Tobe Hooper feiert. Einen Film, der während seiner Laufzeit ein bißchen bei Natural Born Killers und der generellen Roadmovie-Thematik klaut. Einen Film, der die Gemeinde spaltet, denn den einen ist er zu wenig dicht an der Serie, die anderen meckern über die Statur der Hauptfigur, und dritte bemängeln den spärlichen Einsatz der Kettensäge...während ich, als einfach nur interessierter Filmgucker, genau zwei Dinge will: einen spannenden Film einerseits, und da im Horrorgenre beheimatet auch bißchen Blut und Morde andererseits. Und was soll ich sagen...hier wird geliefert.
Texas, 1955. Auf der Sawyer-Farm regiert die Mutter, Sohn Jed ist noch ganz normal, aber so ganz doch nicht...er verweigert sich dem Mord mit der Kettensäge. Tsts...rein mit dem Bub in die Jugendfürsorge, der Sheriff regelt das, ist doch seine Tochter auf dem Sawyer-Anwesen zu Tode gekommen, und das schreit nach Rache...nimmst Du mir die Tochter, nehm ich Dir den Sohn! Zehn Jahre später, Szenenwechsel: aus einer Irrenanstalt für derangierte Jugendliche entkommen davon Stück 4 mitsamt einer Krankenschwester als Geisel. Die Flucht führt zurück zur Sawyer-Farm, wo alle Protagonisten wieder zusammenfinden – und wo der Grundstein für das schreckliche Wirken des auf der Flucht entstellten Sohnes gelegt wird.
Der Film schreitet rasch voran, etabliert sein vierteiliges Szenario ( Farm – Irrenhaus – Flucht - Farm ) ohne viel Federlesen und spart während der gesamten Laufzeit nicht mit rohen Szenen, Gewalt und den für die Serie typisch versifften Schauplätzen, die dem Betrachter dringend von einer Reise ins ländliche Texas abraten. Auch das Personal des Films ist durchweg unsympathisch, allein die Krankenschwester taugt als Anker für das Treiben, der Rest vom Fest ist wahrlich niemand, den man kennen möchte oder gar als Freund haben mag. Sowohl Setting als auch Musik und rüdes Verhalten sind passend zur Serie gewählt, niemand ist hier nett, nirgendwo ist es fröhlich oder freundlich, und selbst im Wohnwagen im Wald erhängt man sich lieber und fault vor sich hin, Grundlage für eine reichlich geschmacklose Sexszene. Kurzum: wer es gerne ungut mag, wer faulendes Fleisch in Hütten hängen sehen will, der ist hier gut aufgehoben...schon schräg, wenn einem dergleichen gefällt, aber dennoch 8/10.