Hot Shots nimmt einen der (wahrscheinlich vermeintlich) erfolreichsten Filme auf's Korn: Top Gun. Dementsprechend behandelt der ganze Film den Alltag einiger Piloten, mit allen Höhen und Tiefen, aber leider ist auch dies ein Fall von:
Die deutsche Synchro macht einen Film kaputt.
Hot Shots ist einer dieser Filme, der wahrscheinlich ewig irgendwie in Erinnerung bleiben wird. Von unzähligen DVD-Neuauflagen bis zu diversen Ausstrahlungen im Fernsehen. Durchaus gerechtfertig, das bunte Treiben hat schon seinen Reiz und ist in seinen besten Momenten auch zum totlachen, aber wie gesagt, wäre da nicht die deutsche Synchro, die dem ganzen einen Strich durch die Rechnung macht.
Man merkt das Tohobawoho in jenen Szenen, in denen eigentlich nicht gesprochen wird, d.h, in denen die Darsteller nicht mal ihre Lippen bewegen. Hier hat irgendeine ganz pfiffige deutsche Synchro-Firma sich gedacht: "Och, fügen wir doch ein paar Witze ein, dann wird das alles doch viiiiel lustiger!!".
Scheibenkleister - Genau das Gegenteil ist passiert. Es werden Witze ins Spiel gebracht, die weder mit der jeweiligen Situation sprich dem Film zu tun haben und die wahrscheinlich von Kinder im Alter von 6 höchstens ein Gähnen auslösen. Schmerzlich klar wird das in den letzten 20 Minuten, in denen unser Topper Harley gegen irgendwelche Araber in die Flugschlacht zieht. Da wird wirklich jede Sekunde ein dämlicher Spruch abgelassen, da würde man am liebsten den Fernseher auf leise schalten.
Da kann ich nur sagen: Ein Glück das es in Teil 2 keine Flugszenen gab.
Apropos Flugszenen, die sind auch nicht wirklich spannend geraten. Die guten Szenen befinden sich fast alle am Anfang, hier hat der Film seine stärksten Momente. Mal abgesehen von der Frau, in die sich Harley anscheinend oberflächlich verliebt. Die bringt das Treiben irgendwie ins schlingern, schade eigentlich.
Aber wie gesagt, einige Szenen haben Kultstatus. Wenn Topper Eier und Schinken auf dem Bauch seiner Angebeteten brät oder ein Mann namens Fischauge mit seinem Türspion-ähnlichen Blick mit Leuten redet.
Ganz oben am Kurs auch Lloyd Bridges als trotteliger Admiral. Ich kann es nicht oft genug sagen, Bridges hat den gleichen Charme wie Leslie Nielsen, sei es nun die idiotische Vorgehensweise oder die Haarfarbe namens 'Friedhofsblond'.
So lässt Bridges auch ein Gagfeuerwerk an schön-lustigen Sprüchen los.
Fazit
Ein lustiger Film im großen und ganzen, der aber von der deutschen Synchro brutal vergewaltigt wurde. Einigemale wirklich sehenswert, aber gegen Ende kann ich nur Bridges zitieren, wenn man sich diverse nervige Sprüche nicht antun möchte:
Ein paar Micky Maus Hefte dann ist der Mann glücklich!
7/10