Review

Dafür dass Train to Busan immer wieder in den Topp-Listen des Genres genannt wird fand ich ihn vergleichsweise mau.
Aber kommen wir zu den pros und contras:

Pro:
- toller Soundtrack, der ins Ohr geht
- überwiegend überzeugende Darsteller
- größtenteils gelungene Optik

Contra:
- das Drehbuch legt die Charaktere größtenteils stereotyp an,
wirklich mitfiebern mochte ich ob dieser Tatsache  selten
- spannungsarm (über weite Strecken in der Tat mehr Drama und Katastrophenfilm mit wenig Hoffnung auf Rettung; die hohe Sterblichkeitsrate lässt abstumpfen statt mitfiebern)
- das Drehbuch hat weitere Schwächen - so wird z.B. nicht klar für was eine Rest-Welt man den Überlebensiwillen überhaupt bemüht hat
- über weite Strecken ist die Handlung äußerst eintönig: flüchten, flüchten und nochmal flüchten -mal in die eine, mal die andere Richtung - mal etwas kämpfen, aber im Wesentlichen ist es immer das Gleiche: Abwechslung bietet weder das Setting noch die vollführten Aktionen
- letztendlich ist die erzählte Geschichte belanglos - sie liefert keinen Ankerpunkte zum vertieften Nachdenken oder für Träume/Phantasie, aber genau darin liegt für mich die Aufgabe eines guten Films neben der Kernaufgabe eine gute Geschichte zu erzählen.

Zum Schluß noch ein paar Gedanken zur Einordnung des Films im Genre. Hier wird nichts neues hinzugefügt (wie z.B The girl with all the gifts es getan hat), auch haben wir keine Charaktere, die wirklich im Gedächtnis bleiben (wie z.B. die marottenbehafteten Charaktere aus Zombieland) und wir haben auch nicht den Rahmen und die Spannung wie wir ihn z.B bei 28 Weeks later geboten bekommen.
Horror- und Gewaltfaktor sind niedrig bei Train to Busan und auch der Inovationsfaktor ist niedrig. Eine Empfehlung kann ich eigentlich nur für Komplettisten aussprechen bzw für solche die das Genre weitestgehend abgegrast haben (wie ich selbst; angefangen bei den Werken aus den 30ern wie z.B. White Zombie, über Hammers Nächte des Grauens oder sämtliche Teile von Romero so wie alles was an italienischen Plagiaten und dann auch an Zombiekomödien  kam) und sich einfach nach mehr sehnen.
Es reicht dann unterm Strich auch für einen durchschnittlichen Genrebeitrag - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Folgerichtig 5,5 Punkte, die Katastrophenfilmfans gerne noch auf 6 aufstocken können (die kommen gerade gegen Ende hier mehr auf ihre Kosten wenn allerlei brennt und entgleist als manch eingefleischter Horror- und Zombiefan).

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