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Scheinbar hat der trottelige, wankende Romero-Zombie ausgedient und es regieren nun schon seit geraumer Zeit die um einiges aggressiveren, rennenden Infizierten. Geht klar, aber so bedrohlich und blutrünstig wie Boyle damals hat sie einfach bislang keiner dargestellt. Allerdings empfand ich es als gelungene Abwechslung, dass die Viecher nicht im Dunkeln sehen können und anscheinend auch kein massiv sensibles Gehör besitzen.

Das Setting geht in Ordnung, es gibt schlechtere Orte als einen fahrenden Zug, besonders weil er das Gefühl des Gefangenseins und nicht weglaufen Könnens intensiviert, hinzu kommt die Bauweise, welche eine Flucht nach vorne sehr schwer macht.

Die Charaktere waren für Zombie-/Infizierten-Filme untypisch ausführlich gezeichnet, wenngleich ihre Grundattribute trotzdem den gängigen Klischees entsprachen - egoistischer Duckmäuser, der zum strahlenden Helden mutiert, brutaler Proll, der irgendwann doch Menschlichkeit zeigt, ein Balg, das stellvertretend für die Zukunft steht oder ein schon im Leben rücksichtsloser Opportunist, welcher als eine Art Antagonist fungiert. Im Prinzip wird nur zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch usw. unterschieden, das wirkt mit der Zeit ermüdend. Auch diese jämmerliche Gefühlsduselei a la "Alleinerziehender Papa kümmert sich vor lauter Arbeit kaum um sein Balg und beide kommen sich im Angesicht des drohenden Todes durch Verspeisen wieder näher" hätte man sich sparen können.

Goretechnisch sieht es auch absolut mau aus, es platzen keine Köpfe, keine Gliedmaßen fliegen durch die Luft, kein cooler Held metzelt sich durch die Horden, stattdessen wird mit Türen gequetscht oder mit Kinderbaseballschlägern ein bisschen rumgekloppt.
 
Die Dialoge bewegen sich zwischen grenzdebilem Geseier und halbwegs die Handlung voran treibenden Dialogen, die Synchro fand ich persönlich schlechter als bei manch anderem Flick aus Südkorea. Diese sagen mir aber eher zu als zB die japanischen Beiträge, aufgrund ihrer Stringenz und dem auch sonst eher ans Westliche orientierten Stil.

Unter'm Strich bleibt Train to Busan ein massenkompatibler Familien-Katastrophenfilm, der in meinen Augen eher auf den Pfaden eines World War Z wandelt, als sich vor den großen Vertretern des Subgenres zu verbeugen.

5/10 mutierten Selbstmord-Ommas

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