Review

Vielleicht ist mein Urteilsvermögen durch den sehr starken ersten Teil etwas verschoben, aber ich war von Teil 2 doch eher enttäuscht.
Die positiven Aspekte des Films sind hinreichend erwähnt: Phänomenale Tricktechnik, schöne Landschaftaufnahmen, höchster Schwierigkeitsgrad was die Romanumsetzung anbetrifft gemeistert, gute Hintergrundstory.
Besonders eindrucksvoll finde ich in diesem Teil das Eingreifen der Baumhüter.
Zudem ist es zum ersten Mal in der Filmgeschichte gelungen einer computeranimierten Figur mit Gollum/Smeagol wirklich Leben einzuhauchen und einen Charakter zu verschaffen, was z.B. in Star Wars 4+5 noch deutlich mißlungen ist.
Für ich ist die gespaltene Persönlichkeit Gollum der interessanteste und facettenreichte Charkteur überhaupt. Fasziniernd sein ständiger innerer Kampf. Viel besser als langweilige glattgebügellte Helden wie Legolas.

Einiges hat sich jedoch gegenüber dem ersten Teil zum Negativen gewandelt bzw. ist schlecht geblieben:

- Nervig wie in Teil 1 die Pseudo-Comedy des ungeschickten Hobbits und noch schlimmer die des Zwerges, der zur Witzfigur degradiert wird.
Ebenso auf den billigen Lacher zwischendurch aus die Szene als Legolas auf einem Schild Skateboard fährt.
Solche unnützen Einlagen beschädigen die düstere Atmosphäre verhindern das Aufkommen einer Magie.

- Lächerlich wie die Helden in der Endschlacht um Helms Klamm durch die Orcs pflügen, als wären sie Pappkameraden. Für mich bleibt damit vom Schrecken der Orcs nichts mehr übrig.

- Ungeschickte Retrospektiven ziehen den Film in die Länge. Das Umschreiben der Liebesgeschichte wirkt ziemlich gekünstelt und improvisiert, so wie im Nachhinein umgeschrieben, als wäre Liv Tyler überraschend ausgestiegen.

- Teil 1 hatte trotz seiner Überlänge kaum überflüssige Szene. Teil 2 ist gespickt mit Füllszenen.
Zugegeben ich mag keine Filme mit Überlänge. 90 Min. in der 70er, das war o.k.

7/10 Boogey Man

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