Review

Auch ich kann insgesamt nur bestätigen , dass sich mein Preview-Besuch absolut gelohnt hat:
Die Story dürfte den Lesern der Bücher bereits bekannt sein, alle Besucher von HdR 1 werden wissen , dass sich am Ende des ersten Teils die Gefährten aufteilten.
Die beiden Hobbits Frodo Beutlin und sein Begleiter Sam machen sich also alleine auf die Reise nach Mordor, mit dem Ziel dort im Schicksalsberg den Ring von Sauron zu vernichten.
Der Rest der Gruppe (Zwerg Gimli , der Elbe Legolas) versucht solange unter der Führung von Aragorn, die beiden verschleppten Hobbits Merry und Pippin von den Orks zu befreien.
Schon bald treffen Frodo und Sam auf den früheren Ringbesitzer Gollum, der im zweiten Teil nahezu perfekt computeranimiert immerhin eine nette Nebenrolle einnimmt und mit seinen verzweifelten Selbstgesprächen und seiner vermeintlichen Schizophrenie bei den Zuschauern sowohl ein mulmiges, unheimliches Gefühl und zugleich bei manchen ein amüsantes Grinsen hinterließ ...
Noch ehe Aragorn, Gimli und Legolas eingreifen können, befreien sich Merry und Pippin selbst und treffen in einem Wald auf ein Volk von sprechenden + denkenden Bäumen, den Ents. Von den sehr seltenen kurz gehaltenen obligatorischen romantischen Szenen u.a. von und mit Aragorn, gibt es einige Szenen, die man kaum in Worte fassen kann, so bildgewaltig sind sie. Ein großartiges Effektfeuerwerk und prächtige Landschaften wechseln sich ab und lassen den Zuschauer staunen. Touristen werden wohl auch nächstes Jahr wieder in Schwärmen Neuseeland, die Drehstätte von HdR, unsicher machen. Zu manchen Szenen gibt es einfach keine Vergleiche bezüglich zu anderen Filmen, das muss man einfach gesehen haben, durch die große Leinwand und den bombastischen Kinosound kann sich "Der Herr der Ringe 2" voll entfalten, mal sehen, ob der Film auf DVD genauso gut bei mir rüberkommt.
Insgesamt betrachtet sind einige sicher am Ende des Films angenehm erschöpft von der gewaltigen Bilderflut, die Jackson auf das Publikum losgelassen hat, man kann zufrieden aus dem Kino gehen, die Spannung steigert sich von Minute zu Minute, auch die Schauspieler können sich sehen lassen. Die zwei Türme legt diesmal deutlich mehr Wert auf kurzweilige Actionunterhaltung, weil die Charaktere schließlich bereits bekannt sind, ist aber dennoch meiner Meinung nach kein simples Popcorn-Movie, sondern baut tatsächlich eine gelungene Atmosphäre auf, u.a. auch durch die geniale musikalische Untermalung mancher Szenen. Leider war diese nicht so düster , wie ich sie mir erhofft hatte und wie viele Leser des zweiten Buches vielleicht vermuten. Ob die dummen oder witzigen(wie auch immer) Sprüche von Gimli wirklich sein mussten, darüber lässt sich streiten. Viele dürften diese kleinen Gags am Rande ganz amüsant finden, einige werden es aber sicher auch als störend empfinden, wenn ein Zwerg nichts besseres in einer wichtigen Schlacht zu tun hat, als stets mehr oder weniger lustige Sprüche von sich zu geben.
Höhepunkt des ganzen Spektakels ist natürlich eine Schlacht, wie es sie bisher in noch keinem Film zu sehen gab, aber das muss man wie bereits geschrieben, selbst gesehen haben .

Fazit : Klar hat sich Peter Jackson ein paar "künstlerische Freiheiten" genommen. Dass bei einer Buchverfilmung allerdings immer ein paar Szenen fehlen oder abgeändert werden, dürfte eigentlich klar sein. Der vorliegende Film ist sicher mal wieder Geschmackssache und in etwa auf demselben qualitativen Niveau wie "Die Gefährten", wobei "Die zwei Türme" etwas trickreicher, actionreicher und dialogarmer ausgefallen ist.
Meiner Meinung nach ein wirklich gelungener Streifen, allerdings auch nur einer von vielen guten Filmen.
Ansehen und sich selbst ein Urteil bilden!

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