Review

Ein Ring sie zu knechten.... oder so ähnlich.

Tja ein neues Jahr steht bevor aber das alte darf nicht beendet werden ohne Heerscharen von Fans, nicht-Fans und Ungläubigen in die Kinos zu locken. Harry Potter zieh dich warm an, hier kommen die zwei Türme (und Pamela Anderson ist NICHT gemeint... kommt, ihr habt alle diesen Kalauer erwartet).

Der Film fängt recht rasant an, denn man sieht wie sich Gandalf mit dem Balrog kloppt. Effektreich und mit unbekanntem Ausgang.
Gut alle die auch nur IRGENDEINEN Trailer gesehen haben oder das Buch gelesen haben, kennen den Ausgang.
Wie dem auch sei. Der Film steigt sofort in die Handlung ein. Und das ist schonmal ein großer Vorteil gegenüber "Die Gefährten".
Denn eine lange Einführung (die natürlich mit zur Geschichte gehört) muss nicht mehr gemacht werden. Die Charaktere sind bekannt. Es kommt einem vor als hätte man den ersten Teil erst gestern gesehen. (Durchaus möglich wenn man die DVD / das Video hat).

Die zwei Türme ist wesentlich düsterer und unfreundlicher. War in "die Gefährten" am Anfang noch Friede, Freude, Eierkuchen, bleibt hier nur der fahle Nachgeschmack der guten alten Zeit. Der Zuschauer sehnt sich an manchen Stellen, wie die Charaktere, zurück ins Auenland wo alles so friedlich ist.
Erfreuliche Momente hat der Film wenig zu bieten. Aber gelegentlich jagt es doch einen Schauer über den Rücken wenn die Unterstützung gegen die Orks ankommt. Und jeder denkt sich insgeheim: "Jetz' gibbes Saures".

Vor Allem sticht die Entwicklung von Frodo hervor. Er verfällt immer mehr dem Ring. Wird immer düsterer, grübelnder. Sieht keinen Ausweg mehr und will immer wieder aufgeben. Hier gibt's ein Kompliment an Elijah Wood, der die Sache wirklich überzeugend rüber bringt.

Über das Drumherum, die Locations etc. kann man nur so viel sagen: Atemberaubend. Toppt sogar noch etwas die Eindrücke aus "Die Gefährten". Effektmässig kann sich "Die zwei Türme" selbstverständlich auch sehen lassen. In diesem Fall sticht zunächst mal Gollum hervor. Zu 98 bis 101% aus dem Computer (Fehlerquote 1%). Gollum ist in gewisser Weise auch der heimliche Star des Films. Selbstgespräche, ein paar Tolpatschigkeiten und Gags lassen Zuschaueraugen leuchten.
Apropos Gags. Gimli hat in diesem Teil ordentlich Sympathiepunkte gemacht. Er hellt die sonst so aussichtslosen Situationen immer wieder durch "lustige Interaktion mit den Anderen" auf. [Gimli: "Ich hab zwei, Bürschchen..." Legolas: "Ich hab 17!"].

"Die zwei Türme" ist schwermütiger als der erste Teil, aber hier verlässt man den Film mit noch mehr Ärger, denn schliesslich dauert es noch 1 Jahr bis der dritte Teil kommt. Um's kurz zu fassen er macht extrem Lust auf mehr. Und man beisst sich schon fast in den eigenen Hintern weil man nicht abwarten will.
Vor allem die Intensität lässt auf einen genial düsteren Abschluss hoffen und gleichzeitig auf ein befreiendes Gefühl, dass es vielleicht doch gut ausgeht.

Eine mehr als gelungene Fortsetzung, definitiv Pflichtprogramm, am besten noch vor Weihnachten und wer nicht genug bekommt, danach auch nochmal. Einziger Wermuthstropfen ist, dass der Geschichtskomplex etwas verstümmelt wurde. Aber Peter Jackson hat schon angekündigt "Ja, wir haben einige sehr intressante Szenen für eine DVD, die es nicht in den Film geschafft haben."

8,5/10 Punkten.

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