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Nachdem der erste Teil „Die Gefährten“ in die Kinos kam fragten sich viele Filmfans, wie wohl der zweite Streifen der Trilogie werden würde. Und ganz simple gesagt: Der zweite Teil von „Herr der Ringe“, macht genau dort weiter wo der erste Teil endete. Und das bezieht sich als erstes natürlich auf die Story.

Am Ende des ersten Teils haben sich die Gefährten getrennt. Und nun werden halt die unterschiedlichen Wege der Gefährten beleuchtet. Frodo und Sam gehen den beschwerlichen Weg Richtung Mordor wo sie auf ihren Verfolger Gollum treffen. Auf seine Gesellschaft sind die beiden nun angewiesen, denn er ist ihr Führer auf ihrem weiteren Weg. Währenddessen werden die verbleibenden Gefährten (die auch in 2 Gruppen zersplittet sind) in die Auseinandersetzung zwischen dem Königreich Rohan und der Streitmacht des bösen Zauberers Saruman verwickelt. Wie man ersehen kann, besteht der zweite Teil der Trilogie aus 3 parallel verlaufende Handlungssträngen und ist auch darüber hinaus vergleichsweise komplex, was es sicher nicht einfach macht, ihn filmisch umzusetzen. Ich finde, die Filmemacher haben es ganz gut hinbekommen, zwischen den Handlungssträngen hin und her zu springen, und die Geschichte angemessen zu erzählen (vieles musste allerdings auf Teil 3 verschoben werden).

Und ansonsten: Auch mit dem Zweiten Teil des „Herrn der Ringe“ hat Peter Jackson und sein Team wieder einen epischen und sehr bildgewaltigen Fantasy-Knüller abgeliefert. Die Landschaften sind wieder eine echte Augenweide (sind die „Herr der Ringe“-Filme nicht auch eine hervorragende Werbung für einen Neuseelandurlaub?) und genauso genial und gewaltig sind auch die Festungen und Räume, die die Filmemacher mit der Hand erbaut haben wie z.b. Meduseld, die Halle König Théodens.

Generell ist „Die zwei Türme“ noch größer und aufwändiger geworden, denn man wird hier z.b. Zeuge der ersten großen Schlacht, der von Helms Klamm. Die Schlacht selbst ist einfach nur großartig gemacht, hier stimmt so gut wie alles. Und die Tricktechnik hat hier wirklich wieder großartiges geschafft. Was z.b. den computergenerierten Gollum angeht, er wurde im Film zu einem lebensecht, real wirkendem Geschöpf, was einmal mehr verdeutlicht, was die Macher (computer-)technisch auf dem Kasten haben! Noch besser haben mir aber die Ents gefallen. Ich habe sie mir zwar kleiner vorgestellt aber ansonsten sind sie gut dem Buch nachempfunden, ebenso die geniale Waldlandschaft. Die Musik ist passend und gut.


Von den Schauspielern bzw. Charakteren sind die meisten dem Kinogänger sicherlich bereits bekannt, allerdings werden hier doch viele neue Personen vorgestellt, insbesondere auf Seiten der Rohaner. Schauspielerisch gibt es jedenfalls an keinem der Darsteller etwas ernsthaftes auszusetzen, einigen gelingt es sogar, ihren Charakteren aus dem Buch optisch nahe zu kommen, was ein wirkliches Kompliment sein dürfte. Besonders gut haben mir Bernard Hill (König Théoden) und Karl Urban (Èomer) gefallen.

Wenn man das Buch mit dem Film vergleicht, fällt auf, dass sich die Drehbuchschreiber ein paar mehr Freiheiten in punkto Story genommen haben, als beim ersten Teil (was ja auch normalerweise in Ordnung ist). Genauso wie in Teil 1 wird die Liebe zwischen Aragorn und Arwen im Film erheblich mehr thematisiert. Es gibt allerdings auch einige weniger verständliche Änderungen. Da wäre z.b. die Szene, wo Frodo und Sam auf Faramir treffen, der sie, nachdem er vom Ring erfährt, erst mal nach Osgiliath schleppen muß, nur um sie dort wenig später wieder frei zu lassen (im Buch lässt er sie gleich gehen). Diese Szene scheint, grade weil der Film dem Buch inhaltlich „hinterherhinkt“, fehl am Platze. Und dies ist auch der Hauptkritikpunkt am Film, dass er unnötigerweise abweicht. Ansonsten gibt es aber kaum wirkliche Kritikpunkte. Dass einige Dialoge der Charaktere etwas merkwürdig daherkommen, kann den Zuschauer etwas stören, muß es aber nicht.

Fazit: „Die zwei Türme“ ist ein sehr guter Film, der, was Action und Spannung angeht, noch einen Zahn zulegen konnte. Trotzdem hat mir der 1. Teil etwas besser gefallen, auch wenn er „etwas ruhiger“ ist.

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