Die Reise der Gefährten geht - auf unterschiedlichen Wegen - weiter. Zweiter Teil der epischen Tolkien-Verfilmung.
Story:
Die Gefährten wurden getrennt, doch alle verfolgen weiterhin ihr Ziel: Die Vernichtung des Ringes. Frodo und Sam sind auf Schizo-Kreatur Gollum/Smeagol angewiesen, der sie nach Mordor führen soll. Es ist nie klar, ob sie ihm vertrauen können oder nicht. Gleichzeitig begeben sich Aragon, Gimli und Legolas auf den Weg nach Rohan, um König Theoden beim Kampf gegen Sarumans Uruk-Hai-Armee beizustehen, die von Isengart aus angreifen, um alle Bewohner zu töten. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
"Die Zwei Türme" setzt relativ nahtlos an den Geschehnissen des ersten Teils an und begleitet die Gefährten auf ihrer gefährlichen Reise. Leider - und das ist das generelle Problem aller 3 HDR-Filme - ist das Erzähltempo nicht all zu hoch, so dass es fast 90 (!) Minuten bis zum ersten richtigen Kampf dauert, das kleine Scharmüzzel, bei dem die beiden anderen Hobbits entkommen mal außen vorgelassen. Und dann sind die Schlachten dank PG13-Rating nicht mal ansatzweise blutig geraten, was natürlich auch schade ist. Bis dann der finale -wirklich beeindruckende - Kampf um die Burg Helms Klamm beginnt, vergeht wieder etwas über eine halbe Stunde.
Die Frage, die sich mir nun stellt: Ist das wirklich nötig gewesen ? Meiner Meinung nach nicht. 90 Minuten bis maximal 2 Stunden wären VOLLKOMMEN ausreichend gewesen, um alles Wesentliche spannend und trotzdem ausführlich genug zu erzählen. Aber stattdessen muss das ganze ja (in der normalen Version wohlgemerkt) auf knapp 3 Stunden ausgedehnt werden und da sind Längen nun mal nicht zu vermeiden. Geredet wird Film in dem Film sehr viel - nur gesagt wird im Gegenzug eher wenig, sprich: Kaum denkt man, dass die Handlung endlich mal wieder richtig vorangetrieben wird, kommt auch schon wahlweise entweder die nächste Schnulzszene um Aragons vergangene Liebe mit der Elbin Arwen oder irgendwelche belangloses, dafür aber reichlich pathosbeladenes Gelaber. Das war im ersten Teil schon auffällig, doch hier hat Peter Jackson den Bogen etwas überspannt. Im Grunde genommen passiert bis auf die 3 Kampfszenen und hier und da einigen Szenen, in denen Frodo und die anderen mal kurz einer Gefahr ausgesetzt sind, nämlich gar nichts von Bedeutung und das ist eindeutig zu wenig für immerhin 3 Stunden Film.
Im Falle der "Herr Der Ringe"-Filme wäre Weniger wirklich mal Mehr gewesen. Schade eigentlich, denn an sich sind die Filme wirklich gut, nur eben viel zu überladen. Das werden HDR-Fans freileich gänzlich anders sehen, aber das Review spiegelt ja nur meine ganz persönliche Meinung wieder.
Fazit: Eine prinzipiell gute Verfilmung, die nur wesentlich straffer hätte ausfallen müssen. Dann wäre vielleicht sogar die Höchstnote dringewesen.
7 von 10 Punkten