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Die geschiedene Alkoholikerin Rachel fährt täglich auf dem Weg zu und von der Arbeit im Zug an dem Haus eines jungen Ehepaares vorbei und beobachtet dieses, was ihr dabei hilft, die eigene gescheiterte Existenz zu verdrängen... bis Rachel nach einem ihrer Koma-Besäufnisse blutverschmiert und ohne Erinnerung aufwacht und die junge Frau anschließend spurlos verschwunden ist. Oha! Adaption eines populären Bestseller-Romans (nie gelesen), der sich als eine Art "Das Fenster zum Hof" für die Hausfrauen-Crowd geriert und in Sachen dusterer Stimmung und Story-Wendungen einem "Gone Girl" nacheifert... jedwede wertschätzende Vergleiche zwischen "Girl On The Train" und den besagten Filmen von Hitchcock und Fincher kämen allerdings einer Beleidiung gleich, denn das Ganze ist nichts weiter geworden als ein popeliges Thrillerchen auf Seifenopern-Niveau, das mit seiner kompliziert-verhackstückten Erzählweise voller Flashbacks und der Hin- und Her-Springerei zwischen den Figuren effektiv verhindert, dass jemals Spannung aufkommt. So richtig schlimm wird es dann aber erst, wenn die "überraschenden" Twists und Handlungs-Dreher auf einen niederprasseln, in diesen Momenten erklimmt man neue Gipfel der Unglaubwürdigkeit, aber man kann sich gut vorstellen, dass die anvisierte Zielgruppe einfach an der Weißwein-Schorle nippt und trotzdem bis zum Schluss dranbleibt. Glossy Trash, bei dem mir anschließend derselbe Gedanke durch den Kopf geschossen ist, wie vor fast zwanzig Jahren bei der Bernd Eichinger-Produktion "Fräulein Smillas Gespür für Schnee": "Als Buch hat das bestimmt super funktioniert... aber als Film isses ein Haufen Scheisse."

3/10

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