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Im Prinzip handelt es sich um ein Portrait des Internets, wobei man gerade das Wort Portrait durchaus wörtlich nehmen kann, denn es wird auf knappem Raum ein Bild von etwas gezeichnet, das möglichst aussagekräftig ist und gleichzeitig die wichtigsten (Charakter)Eigenschaften des portraitierten Objektes wiedergibt. Ein Portrait vom Internet zu zeichnen ist dabei genauso herausfordernd, wie das eines Menschen, insbesondere, wenn man noch den Anspruch hat, weder zu beschönigen, noch zu dramatisieren und zudem auch noch den Einfluss des Objektes nicht nur auf seine unmittelbare Umgebung herausstellen möchte.
Am Ende steht dann eine Doku wie die von Herzog, in der das Internet selbst fast wie ein lebender Organismus scheint. Ist dies nun bewusst vom „Sender“ gesteuert, oder nimmt es der geneigte „Empfänger“ in seiner Interpretation so auf? Genau dies sind am Ende die Fragen, die sich der Zuschauer stellt, womit sich für mich der Kreis zur absolut gelungenen Dokumentation über ein unglaublich komplexes Thema perfekt schließt.
Sicher, es sind gerade geschichtlich wohl einige Lücken drin und es gibt bestimmt Teilbereiche, bei denen der ein oder andere eine tiefergehende Betrachtung / Analyse / Beschreibung vermissen könnte, aber leider muss man selbst bei der Beschreibung eines schier grenzenlos erscheinenden Themas Grenzen setzen und auch das ist Herzog gut gelungen.

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