Der Einsatz (2003)

Unterhaltsamer CIA-Thriller, der in erster Linie von seiner gelungenen Optik, der dynamischen Soundkulisse und den erstklassigen Darstellern lebt. Die mit einigen netten Plot-Twists gespickte Verräter-Story ist als Solche durchaus gelungen, auch wenn sie dem Gerne keine wirklich neuen Aspekte hinzufügt. Was sich hingegen schon etwas fataler auswirkt, ist die eine oder andere nicht unerhebliche Länge im passagenweise leicht zähen Mittelteil des Filmes: Es passiert zwar stets irgendetwas Vordergründiges und der Zuschauer wird der coolen Optik und fetzigen Soundkulisse wegen nicht direkt zum Vorspulen verleitet, doch all dieser Verschleierungsversuche zum Trotz tritt die Geschichte mehr oder weniger auf der Stelle. Die teilweise etwas überkonstruierten Charaktere mitsamt ihren Klischees fallen da gar nicht so sehr ins Gewicht. Es muss ja nicht immer Neuland beschritten werden...
Erst zum Ende hin kommt dann wieder echte Spannung auf und ein Story-Twist scheint förmlich den Nächsten zu jagen. Rückblickend ist die finale Auflösung schließlich auch eher fade, dennoch muss man dem Film zugestehen, daß er sein kleines Geheimnis bis zum Schluss recht gut zu verbergen weiss - Gewisse Vermutungen hat freilich jeder Kenner bereits im Vorfeld aber das Miträtseln ist ja auch eine der schönen Begleiterscheinungen eines ansprechenden Thrillers.

Colin Farrell liefert als angehender CIA-Mann eine saubere Vorstellung ab, spielt seine Rolle mit Leichtigkeit ohne aber auch besonders gefordert zu sein. Al Pacino gibt seinem Charakter dank seines charismatischen Auftretens gewohnt Profil. Seine recht kurze On-Screen Präsenz ist vielleicht etwas schade. Entschädigt wird zumindest der männliche Zuschauer im Gegenzug durch die schnuckelige Bridget Moynahan...
Technisch braucht sich Roger Donaldsons Hightech-Thriller wie bereits erwähnt nicht verstecken, weshalb ich den "Einsatz" jedem Thriller-Freund empfehlen kann. Actionfreaks seinen jedoch gewarnt: Viel geht hier nicht zu Bruch, aber wenn es denn kracht, dann siehts schon verdammt gut aus. Sicher nicht der ganz große Wurf aber gerade bei entsprechendem Heimkino-Equipment ist für knappe zwei Stunden spannender Unterhaltung gesorgt.