1978: Joe und Lenny scheitern beim Versuch, eine Bank zu überfallen. Sie nehmen Vivian, eine junge Frau, als Geisel und fliehen in die nahe gelegene Wüste. Mit den Cops auf den Fersen und dem verwundeten Joe auf der Rückbank führt Lenny die Gruppe immer tiefer in die abgelegene Wildnis. Die ohnehin schon nervenaufreibende Situation verschlimmert sich, denn die Gruppe gerät ins Visier eines mental unausgeglichenen ehemaligen Scharfschützen, der nur ungern gestört wird. Der psychopathische und hochtrainierte Killer beginnt ein Katz- und Mausspiel mit den Neuankömmlingen.
Nachdem mir letztes Jahr Mickey Keatings "POD - Es ist hier..." doch recht gut gefallen hatte, bin ich mit einer gewissen Erwartungshaltung an seinen neuen Streich "Carnage Park" heran gegangen. Im nachhinein betrachtet war das wohl ein Fehler, denn auch wenn der Film ganz eindeutig eine Art Hommage an Werke wie "Wolf Creek", oder auch "The Hills have Eyes" darstellen soll, kann die gefundene Mixtur des kruden Genre-Mixes nicht wirklich überzeugen. Meiner Meinung nach wurden hier viel zu viele Anlehnungen an bestimmte Genre-Beiträge, sowie der Versuch stellenweise Quentin Tarantino abzukupfern in eine Story gepackt, die letztendlich relativ wenig Substanz offenbart. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Art Menschenjagd durch eine öde Wüstengegend, die aber viel eher Langeweile als echte Spannung aufkommen lässt.
Im Normalfall mag ich den eigenwilligen Stil des Regisseurs, wobei er im vorliegenden Fall aber ziemlich weit daneben liegt. Die Kreuzung aus Zutaten etlicher Genre-Filme wie auch der Gangstereinschlag a la Tarantino harmonieren nicht miteinander, so das in der Summe nichts anderes übrig bleibt als ein größtenteils misslungener Genre-Zwitter, der zudem noch nicht einmal sonderliche Schauwerte beinhaltet. Zwar spürt man ohne Weiteres Keatings Bestreben eine ganz eigenwillige Kreation zu präsentieren, aber gerade bei diesem Aspekt versagt der Film so ziemlich auf der ganzen Linie. Anstatt einen gradlinigen Manhunt Beitrag abzuliefern wird der dünnen Rahmenhandlung auf Teufel komm raus ein nicht passender künstlerischer Aspekt beigemengt, der so gar nicht in das gewonnene Gesamtbild hinein passen will.
Hinzu kommen dann noch die unterdurchschnittlichen Leistungen der Darsteller, denn durch die Bank wird sich die allergrößte Mühe gegeben die Schauspieler wie eine Laiengruppe auftreten zu lassen, was diesen wiederum absolut gelingt. Und so fällt es dann auch gar nicht einmal so leicht die Geschichte bis zum Ende zu verfolgen, da man schon nach gut 45 Minuten das unbedingte Verlangen verspürt, die Blu-ray wieder aus dem heimischen Player zu entfernen. Dennoch kämpft man sich tapfer durch das wenig ergiebige Szenario, wobei hauptsächlich die Hoffnung mitschwingt, das "Carnage Park" im weiteren Verlauf doch noch diverse Höhepunkte an den Tag legt. Leider ist dem aber nicht so, vielmehr gestaltet sich die ganze Chose von Minute zu Minute noch hanebüchener und lässt so langsam echten Ärger in einem aufsteigen, das man einmal mehr 80 Minuten kostbare Lebenszeit vergeudet hat.
Letztendlich wird der Film ganz bestimmt seine Zielgruppe finden, aber mir hat diese Independent Produktion überhaupt nicht zugesagt. Auch im Bezug auf Härte wird nicht sonderlich viel geboten, die wenigen etwas blutigeren Einstellungen sprengen nämlich zu keiner Zeit den üblichen Rahmen. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, da es hauptsächlich doch der äußerst unrunde Gesamteindruck ist, der einem wirklich zu schaffen macht. Wie dem auch sei, die Meinungen über den neuesten Streich von Mickey Keating dürfte relativ stark auseinander driften, wobei ich mich zu den Personen zähle, die so gut wie gar nichts mit diesem Werk anfangen konnten.
Fazit:
Zahlreiche Anlehnungen an diverse Genre-Beiträge ergeben noch lange keinen guten Film und dafür liegt mit "Carnage Park" nahezu ein Paradebeispiel vor. Die Story ist viel zu ausgedünnt, aber die Umsetzung des Ganzen ist der größte Kritikpunkt in einem Film, der iim Endeffekt eine einzige Enttäuschung darstellt.
3/10