Die 16jährige Justine (oha!), lebenslange Vegetarierin, beginnt ihr Studium an einer Universität für Tiermedizin. Während eines studentischen Aufnahme-Ritus muss sie als Bewährungsprobe rohe Hasenleber essen... und schon kurz darauf gibt es kein Halten mehr und die Mit-Kommilitonen werden ebenfalls angeknabbert. "Fleischeslust - Der Film"...? Eine mit kruden Mitteln erzählte Coming-of-Age-Geschichte? Oder doch 'ne Arthouse-Kanniballade? Irgendwie isser alles und nix davon. Der Inhalt und ein paar blutige Bilder suggerieren einen Horrorfilm, und dazu passen auch die (letztendlich übertriebenen) Vorab-Berichte von Leuten, die während Festival-Screenings aus den Latschen gekippt sind, aber wer bereits ein bisschen im Genre gewildert hat, der ist stärkeren Tobak gewohnt. Eine wirkliche Schock-Wirkung will sich aufgrund der Unnahbarkeit der Figuren und des nicht wirklich greifbaren Inhalts zu keiner Zeit einstellen. Mich persönlich erinnert "Raw" als weitestgehendes Drama im Genre-Mantel an den ähnlich distanziert erzählten "In My Skin" von 2002, der allerdings insgesamt betrachtet besser und konsequenter war... und in dem die Hauptfigur nicht andere, sondern sich selbst zerfleischt hat. Die Aussage bleibt hier wie dort nebulös, und von so etwas wie Spannung möchte man da gar nicht erst reden. Ein Film, der in jedweder Beziehung völlig an mir vorbeigelaufen ist... aber dass die Regisseurin den nicht für ein eventuelles Publikum gemacht hat, merkt man schon daran, dass hier im Vorfeld 'ne Million verschiedene Produktions-Fonds aufgezählt werden, bevor der Streifen überhaupt mal anfängt. It's a good looking movie, I'll give it that... but on the inside it's ugly as all fuck. Und egal wie sehr ich darüber nachdenke, die einzige Message, die ich aus diesem Streifen extrahieren kann, ist "Die Weiber haben alle 'nen Hau und brauchen irgendwo 'ne Wurst reingedrückt, dann sind sie zufrieden"...
3/10