Review

Heydrich muß sterben...01.10.2019

1941, nahe Prag. England setzt per Fallschirm zwei Tschechen ab, die einen genauen Auftrag haben: sie sollen SS-Mann Heydrich töten, der an den Prager Bürgern Mord um Mord begeht. Die zwei schließen sich dem örtlichen Widerstand an, warten, kundschaften aus, verlieben sich, warten – und müssen dann ratzfatz zur Tat schreiten. Doch auch die Deutschen sind nicht ganz untätig, und so zieht sich das Netz immer enger um die beiden Attentäter und ihre Helfer, was am Ende für alle Beteiligten Folgen hat.

Ach, das hätte so ein toller, spannender Film werden können, denn ich habe vor darauf verzichtet, mir die tatsächlichen Geschehnisse in Prag anzulesen. Ich freute mich auf Spione, kleine Gefechte, unaufhaltsam steigende Spannung, die in einem Attentat kulminiert, dazu böse Nazis und gute Widerständler, ach, ein Fest hätte ich erwartet, einen echten Militärthriller in historischer Umgebung. Doch bekommen habe ich viele Dialoge, eine ungemein spannungsarme Umsetzung des Stoffes, viel Leerlauf, und ein lahmes Attentat. Man kann sich vorstellen, daß man darob enttäuscht ist.

Es liegt nicht daran, daß alle Englisch mit osteuropäischem Akzent sprechen, sondern eher an den vielen ganz und gar unnötigen Nebenhandlungen. Vor allem die Liebeleien rauben Zeit, der Film tritt lange auf der Stelle, und wenn es dann, endlich, zum heiß ersehnten Anschlag kommt, ist dieser unspektakulär inszeniert, völlig fad, rasch vorbei, und es geht wieder zum Dialog zurück. Darsteller ordentlich, aber auf dem Regiestuhl jemand, der eher ein Kammerspiel inszenieren wollte denn einen echten Reißer. Das hier ist mehr Theater als Thriller, nie wirklich fesselnd, und so nutzt man die Vorlauftaste häufig in der Hoffnung, es möge endlich etwas geschehen. Tut es nicht, die Sichtung lohnt kaum, daher 4/10.

Details