kurz angerissen*
Man sagt, jede schlechte Serie endet irgendwann im Weltraum. Ein Wunder, dass es Eiszeithörnchen Scrat, diesen ausdauerndsten und am niedrigsten entwickelten Running Gag der jüngeren Filmgeschichte, nicht schon viel früher dorthin verschlagen hat.
Und doch klammert man sich verzweifelt an die Slapstickepisoden des Eicheljunkies, weil sich die Eiszeitherde um Manny, Diego und Sid längst nur noch sinnlos vergrößert und mit allerhand verrücktem Kleingetier das Tempo möglichst oben zu halten versucht. Schon in der Auswahl der Spezies lässt sich der verzweifelte Versuch ablesen, aus dem Zusammenstoß durchgeknallter mit sanftmütigen Kreaturen leichte Gags zu gewinnen: Wiesel, Opossums und Karnickel stehen da Mammuts und Faultieren gegenüber, Dinos werden ohnehin schon seit geraumer Zeit beigemischt und wieder ist stellt sich der Lebensraum des urzeitlichen Getiers als riesengroße Spaßrutsche heraus, mit massig Abfahrten, Vorsprüngen und natürlich Meteoriteneinschlägen, bei denen die Animation ihre Muskeln spielen lässt (vor allem ein Elektrosturm in einem Wald sieht toll aus), wenngleich die Konzentration auf Struktur und Maserung der Landflächen davon ablenkt, den eigentlichen Figuren Leben einzuhauchen.
Nicht nur hat der Krach des großen Aussterbens schon seit dem ersten Teil einen Bart, auch soll er offensichtlich davon ablenken, dass „Kollision voraus“ inhaltlich bloß aus uninteressanten Familienproblemen besteht, resultierend aus uninteressant geschriebenem Familienzuwachs. Und ja, am Ende wird mal wieder getanzt. Da möchte man sich auch gerne in den Weltraum schießen. Gerne mehr von der Eiszeit, aber macht endlich Frieden mit der krassen Herde. Krass ist die schon lange nicht mehr.
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