Mel mit Pferdeschwänzchen...26.11.2013
John Badham dreht, ähnlich wie Ridley Scott, keine richtig schlechten Filme. Sein Anspruch aber ist ein anderer, er möchte den Zuseher einfach nur gut unterhalten. Das gelingt gerade trotz der supernervigen Golide Hawn, deren Gekreisch man nach fünf Minuten nicht mehr ertragen kann, auch hier ganz ordentlich. Schuld daran sind die soliden Actionszenen, ordentliche Explosionen und ein recht schnelles Voranschreiten der Handlung, die leider auf Seiten der Bösewichte nur wenig Personal vorweisen kann. Das macht sich mit zunehmender Laufzeit bemerkbar, denn die dicken Herren Duke und Carradine sind einfach zu wenig für einen wirklich guten Actionfilm.
So sehen wir hier eher ein Buddy-Movie, bei dem wieder einmal ein Part von Mel Gibson gespielt werden darf, nach Art von Lethal Weapon, diesmal mit echt fieser Frisur...tuckiges Pferdeschwänzchen. Wahrscheinlich wollte man sich an den Erfolg des großen Donner-Vorbilds anhängen, und Mel war noch nicht beim Friseur. Hier ist Mel ein mittlerweile sauberer Drogenhändler, der nach Aussage vor Gericht nun schon seit 15 Jahren im Zeugenschutzprogramm untertaucht. Eines Tages trifft er seine Ex-Verlobte wieder, die sich sofort wieder zu ihm hingezogen fühlt. Gut so, denn gegen einen FBI-Insider und die zwei erwähnten Bösewichte braucht man schon ein wenig Unterstützung.
Das klappt vor allem in der ersten Filmstunde ganz gut, die wie im Flug vergeht, um leider im finalen und viel zu langen Showdown in einem Zoo ihren unwürdigen Abschluß zu finden. Dort übernehmen die Tiere die Regie, der Film wird unglaublich albern, das Hawn-Geschrei nimmt überhand, die Logik wird mit Füßen getreten, es sieht ganz so aus, als hätte niemand mehr Lust aufs Weiterdrehen gehabt. Schade, denn bis dahin sehen wir abwechslungsreiche Actionszenen, diverse Verfolgungsjagden, einen gut gelaunten Mel Gibson...und das alles ist dann dahin. Egal, für einen netten Abend reicht es allemal, und das ist mehr, als man von vielen aktuellen Actionfilmen verlangen kann...besser macht es Badham im ähnlich gelagerten Auf die harte Tour, hier nur ordentliche 6/10